Spieltag 12./13.02.2022

Bad Emser gehen im Hunsrück unter

Von unserem Redakteur Michael Bongard

Handball-Rheinlandliga: TV verliert Spitzenspiel bei der HSG 21:35 – Andreas Berges schwer verletzt

Sohren. Die HSG Hunsrück hat vor 120 Fans in der Sohrener Großraumhalle das Spitzenspiel in der Handball-Rheinlandliga überaus deutlich mit 35:21 (15:11) gegen den TV Bad Ems gewonnen. Für die Irmenach/Gösenrother war es der höchste Saisonsieg, für die Kurstädter ist es die vierte und mit Abstand höchste Niederlage in dieser Runde gewesen.

Die beiden Vereine tauschten nach der klaren Angelegenheit die Tabellenplätze: Die HSG Hunsrück (14:4 Punkte) ist nun Zweiter hinter dem Spitzenreiter HC Koblenz. Der TV Bad Ems hat sich als Dritter mit 14:8 Zählern aufgrund der hohen Anzahl an Minuspunkten aus dem Meisterrennen schon verabschiedet.

Das Sportliche geriet in Sohren für den TV und Trainer Andreas Klute aber in der 51. Minute zur Nebensache. Da schrie nach einem Zusammenprall der Bad Emser Andreas Berges vor Schmerzen, sein Knie war weggeknickt, die niederschmetternde Diagnose wird wohl Kreuzbandriss im Knie lauten. „Ich denke, im Knie ist auf jeden Fall etwas kaputt, wir gehen von einer schweren Verletzung aus“, sagte auch Klute.

Zu dem Zeitpunkt stand es bereits 30:20 für die klar überlegenen Hunsrücker, nach Berges' schwerer Verletzung fielen die Bad Emser komplett auseinander und wurde mit 14 Toren Differenz nach Hause geschickt. Es war der zweithöchste Sieg in dieser Rheinlandliga-Runde – und das beim Duell Dritter gegen Zweiter. Das musste auch Coach Klute neben der Berges-Verletzung verdauen: „Es kommt immer darauf an, wie man verliert. Und wir haben nach einem guten Beginn spätestens nach der Pause völlig den Faden verloren.“ Die Kurstädter waren tatsächlich in den ersten rund 20 Minuten gut in der Partie, zu mehr als zum Ausgleich wie letztmals beim 6:6 (14.) kamen sie aber nie. Aber der TV war beim Kabinengang trotz einer schwachen Angriffsleistung beim 15:11 noch einigermaßen dran an den Hunsrückern. „Wir haben in der ersten Hälfte vier technische Fehler gemacht, und das waren die vier Tore Unterschied letztlich“, meinte Klute.

Das änderte sich im zweiten Durchgang deutlich. Die Angriffsleistung – bis auf die Neun-Tore-Ausnahme Michael Schmitz (bester Werfer des Abends) – wurde noch schlechter, die technischen Fehler beim TV schossen in die Höhe, die Hunsrücker durften einen Gegenstoß nach dem anderen laufen. „14 technische Fehler in der zweiten Hälfte, das darf uns nicht passieren“, ärgerte sich Klute: „Wir haben die die Geduld verloren und die Ruhe nicht mehr bewahrt. Die HSG Hunsrück war klar besser.“

Beim Sieger ragte Jona Conrath nicht nur wegen seiner sieben Treffer heraus, er verteidigte auch im 5:1-System „vorne drauf“ bärenstark. „Conrath hat ein super Spiel gemacht, er ist einfach unheimlich beweglich auf den Beinen“, lobte auch Klute. Conrath „klaute“ sich so einige Pässe der Bad Emser.

„Nicht nur Jona war gut, alle haben bärenstark gespielt“, lobte Hunsrück-Trainer und Ex-Profi Dejan Dobardzijev: „Das war das beste Spiel, seit ich hier bin. So stelle ich mir vor, wie meine Mannschaft spielen soll. Die Abwehr wart stark, offensiv waren wir geduldig und hatten ganz viele Ideen. So müssen wir weitermachen.“

Hunsrück hat zwei Minuspunkte mehr als Spitzenreiter HC Koblenz und ist weiter in der Jägerrolle. „Die beiden werden den Meistertitel unter sich ausmachen“, sagt der Bad Emser Klute: „Das wird ein heißes Duell.“ Fest steht: Sein TV wird nach der Klatsche im Hunsrück mit „ganz oben“ nichts mehr zu tun haben.

HSG Hunsrück - TV Bad Ems 35:21 (15:11)

Hunsrück: Schug, Luth, Everding - Faust, B. Klei (6), Stürmer (6), Mangold (5/2), K. Schell (1), M. Schell (5), Conrath (7), N. Bach, Ihmer, Roschel (4), Jens Schneider (1).

Bad Ems: Schwerdt, T. Schaust - Baldus (4/2), F. Schaust (1), J. Berges, A. Berges, Orth (4), Boinski (1), Herz, Schmitz (9/3), Waldgenbach (2).

Schiedsrichter: Michael Hemmes / Siegfried Niesen (HSG Mertesdorf-Ruwertal /TV Bitburg).
Siebenmeter: 2/2 : 5/6 - Zeitstrafen: 3:3 - Zuschauer: 120.
Spielfilm: 5:2, 6:6, 11:8, 13:10, 15:11 - 19:13, 25:17, 30:20, 35:21.

Nächste Aufgabe für die Bad Emser: am Samstag, 12. März, 19.30 Uhr, bei der TS Bendorf.

Rhein-Lahn-Zeitung Bad Ems vom Montag, 14. Februar 2022

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