Spieltag 15./16.10.2022

Starker TVBE schnuppert an Überraschung

Von Christian Klapthor

Rheinlandliga: Nachlassende Kräfte bei Kurstädtern führen zur 26:29-Heimniederlage gegen die HSG Kastellaun-Simmern

Bad Ems. Trainer Andreas Klute lobte „eine der besten Leistungen meiner Mannschaft in dieser Runde“ und hob Niklas Waldgenbach aus seiner Sieben hervor. Dennoch musste sich sein TV Bad Ems dem Oberliga-Absteiger HSG Kastellaun-Simmern in der Rheinlandliga mit 26:29 (16:15) beugen. Klute: „Die Kraft lässt mit zunehmender Spieldauer nach, und unsere Bank bietet aktuell wenig Alternativen. Aber das war für uns ein Schritt in die richtige Richtung.“

Klute musste gegen die verlustpunktfreien Hunsrücker neben Michael Schmitz auch noch auf Johannes Berges verzichten, der sich im Training eine Platzwunde zugezogen hatte. So waren die Rollen klar verteilt. Die HSG tat sich zunächst mit der 6:0-Abwehr der Bad Emser schwer, doch es gelang ihnen über eine starke Deckung ins Spiel zu kommen. Es entwickelte sich eine enge Partie. Für die Gastgeber stellte Kai Orth nach 19 Minuten auf 11:7. Prompt bat Gästetrainer Mirza Cehajic zur Zwischenbesprechung.

Beim 14:14 war der Gleichstand wieder hergestellt, nach 25 Minuten schien das Momentum bei Kastellaun zu sein. Doch die Kurstädter hielten dagegen und lagen zur Pause mit 16:15 in Führung.

Die Kombinierten kamen hellwach aus der Kabine und legten beim 17:18 erstmals vor. Kilian Kötz sah nach einem Schlag in Kai Orths Gesicht nach 35 Minuten die Rote Karte – bis dahin war er mit fünf Trefffern einer der stärksten Schützen der Gäste. Der TV Bad Ems war damit wieder im Spiel und eroberte beim 20:19 nach 40 Minuten die Führung zurück. Jetzt war es zu spüren: Eine Überraschung ist drin.

Doch Kai Orth war nach dem Kopftreffer erst mal nicht in der Lage weiterzuspielen – Oliver Noll versuchte die entstandene Lücke zu stopfen. Kastellaun nutzte diese Minuten zum 20:22. Die Gastgeber zeigten trotz schwindender Kräfte jetzt Kämpfermentalität und ließen die Favoriten nicht weiter enteilen.

Cehajic nahm acht Minuten vor Ultimo beim 23:24 eine weitere Auszeit – eine spannende und hektische Schlussphase war damit eingeläutet. Dann geschah Kurioses: Kastellaun stand plötzlich zwei Minuten ohne Torhüter da, weil beide eine Zeitstrafe erhielten – einer wegen Meckerns, der andere war danach zu früh aufs Feld gelaufen. Ein Feldspieler musste zwischen die Pfosten. Max Baldus verwandelte den Strafwurf souverän zum 24:25. Da Kastellaun im Angriff aber cool blieb, zogen die Gäste vorentscheidend auf 25:28 davon und nahmen die Punkte mit.

„Es war die erwartet schwere Aufgabe ohne Harz. Wir haben sie trotzdem gut gelöst“, sagte Mirza Cehajic nach dem Abpfiff.

TV Bad Ems - HSG Kastellaun 26:29 (16:15)

Bad Ems: Schwerdt, T. Schaust – Baldus (9/4), F. Schaust (5), Noll, Kind (2), S. Berges, Junker (2), Herbel, Orth (3), Herz, Waldgenbach (5).

Kastellaun-Simmern: L. Kaltenmorgen, Lahm – Haßley (3), K. Kötz (5), Mallmann, M. Kötz, Schneider, Wetstein (1), Ponstein, Hassley (9), M. Kaltenmorgen (3/2), L. Kaltenmorgen, Bottlender, Puljizovic (7/1), Schmidt (1).

Schiedsrichter: Daniel Freese/ Thomas Kneilmann (SSV Wissen/ Turnerschaft Bendorf).
Siebenmeter: 7/4:5/3 - Zeitstrafen: 4:3. Rote Karte: Kilian Kötz (HSG/35.) Zuschauer: 50.
Spielfilm: 3:3 (8.), 7:4 (12.), 8:7 (16.), 11:7 (20.), 13:12 (24.), 16:15 (30.) – 17:18 (34.), 20:19 (40.), 20:22 (44.), 22:23 (49.), 25:26 (54.), 25:28 (56.), 26:29 (60.).

Nächste Aufgabe für Bad Ems: am Dienstag, 1. November, 16 Uhr, gegen TV Welling.

Rhein-Lahn-Zeitung Bad Ems vom Montag, 17. Oktober 2022

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