Spieltag 01.11.2022

Kai Orth führt den TVBE zum 33:22-Kantersieg

Von Stefan Nink

Handball-Rheinlandliga: Tempo der Kurstädter setzt Gästen aus Welling arg zu – Starke Torleute

Bad Ems. Nach dem deutlichen und in der Höhe auch verdienten 33:22 (16:11)-Heimsieg gegen den TV Welling kann der TV Bad Ems die nächsten knackigen Aufgaben in der Handball-Rheinlandliga – beim TV Bitburg und gegen die verlustpunktfreie HSG Hunsrück – bei 5:7 Zählern etwas gelassener angehen.

Die Kurstädter zeigten gegen den noch auf seinen ersten Saisonsieg wartenden Gast aus der Eifel nach zweiwöchiger Spielpause gleich, wer Herr in der Silberauhalle ist. Mit konzentrierter Abwehrarbeit und hohem Tempo sowie konsequenter erster und zweiter Welle nutzten die Bad Emser in der ersten Viertelstunde der Partie ihre Gelegenheiten gegen behäbige Wellinger und führten überzeugend mit 10:3 (14.) – es sprach zu diesem frühen Zeitpunkt vieles für einen recht geruhsamen Feiertagsnachmittag.

Die vom erfahrenen Spielertrainer Kai Schäfer und Björn Oligschläger in der Zentralen gelenkten Wellinger, die bis dahin lediglich der HSG Römerwall einen Zähler abgeknöpft hatten, wollten das aber so nicht stehen lassen. Bei ihren langen Angriffe – der Arm der langmütigen Unparteiischen ging selbst nach gefühlt 90-sekündigem Ballgeschiebe nicht hoch – blieb Zeitnot ein Fremdwort.

Der TVBE ließ sich vorübergehend vom Verschleppen des Tempos etwas aus dem Konzept bringen. Technische Fehler schlichen sich ein, mehrfach wurden Vorteile abgepfiffen oder die Kugel landete am Gestänge. Zudem verfehlten Torwartwechsel beim TVW ihre Wirkung ebenfalls nicht. So schmolz der Vorsprung zwar Tor um Tor, aber näher als auf 13:10 (25.) kamen die Rothemden nicht heran, weil Thorsten Schaust im Bad Emser Tor auch den einen oder anderen Wurf abgriff. „In dieser Phase haben wir zu viele Bälle im Angriff leichtfertig weggeworfen und sollen auch mehrfach durch den Kreis gelaufen sein“, bemerkte der Übungsleiter leicht ironisch.

Der TVBE schaltete alsbald zwar wieder einen Gang höher und brachte den Außenseiter damit vorübergehend erneut ins Schwimmen. Die Eifeler besannen sich jedoch abermals und blieben mit einem 4:0-Lauf kurz nach Wiederbeginn zunächst in Rechweite.

Aufkommende zarte Hoffnungen auf eine Wende auf der Lahninsel hatten sich dann aber schnell wieder erledigt, weil die Einheimischen mit Dennis Schwerdt auf einen weiteren Rückhalt zwischen ihren Pfosten bauen konnten. Zudem wurden die Bad Emser Angriffe über das Trio Kai Orth, Michael Schmitz und Maximilian Baldus nun wieder viel zielstrebiger vorgetragen und auch häufiger erfolgreich abgeschlossen. Sonderlob von TVBE-Trainer Andreas Klute verdiente sich Orth, der sich am Ende mit zehn Toren nicht nur als der treffsicherste Schütze des späten Nachmittags erwies, sondern auch seine Qualitäten als Schlüsselspieler in die Waagschale warf.

„Kai hat unsere Mannschaft echt gut geführt“, bescheinigte Klute, der auch seine beiden gut disponierten Torsteher aus seinem geschlossenen Kollektiv hervorhob. „Jeweils nur elf Gegentore in jeder Halbzeit zu kassieren, ist eine ordentliche Bilanz.“

TV Bad Ems - TV Welling 33:22 (17:11)

Bad Ems: T. Schaust, Schwerdt - Baldus (6/3), F. Schaust (7), J. Berges (4), S. Berges, Junker (2), Orth (10), Boinski, Schmitz (4/1), Waldgenbach.

Welling: Basibüyük, Monschauer, K. Eultgen - Westenburger (1), Oligschläger (6/2), Schäfer (6/1), Mannheim (3), Müller (4), M. Eultgen, Schneidereit (2).

Schiedsrichter: Peter Langelage/ Dieter Rolser (HSG Sinzig/Remagen/Ahrweiler).
Zuschauer: 80. - Siebenmeter: 6/4:4/3. - Zeitstrafen: 1:2.
Spielfilm: 4:1 (4.), 7:2 (11.), 10:3 (14.), 13:10 (25.), 16:11 (30.) - 17:15 (36.), 22:15 (41.), 26:19 (49.), 29:22 (5.), 33:22 (60.).

Nächste Aufgabe für Bad Ems: am Samstag, 19 Uhr, beim TV Bitburg.

Rhein-Lahn-Zeitung Bad Ems vom Mittwoch, 01. November 2022

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