TV Bad Ems setzt auf seine Rückkehrer

TV Bad Ems setzt auf seine Rückkehrer

Handball Rheinlandligist bereitet sich mit einer neu formierten Mannschaft auf die Saison vor – Nur der Klassenverbleib zählt

Von unserem Mitarbeiter Moritz Hannappel

Bad Ems. Als „anstrengende Saison für alle“ bezeichnet Andreas Klute, Spielertrainer des Handball-Rheinlandligisten TV Bad Ems, die abgelaufene Spielzeit, in der sich seine Mannschaft den vor der Saison zum Ziel gesetzten Klassenverbleib erst am letzten Spieltag gesichert hat – trotz einer Niederlage gegen die Turnerschaft Bendorf. Auch in der anstehenden Rheinlandligarunde, die nach dem Pokalspiel gegen die HSG Irmenach (Samstag, 6. September) am Samstag, 13. September, mit dem Auswärtsspiel bei der HSG Wittlich beginnt, streben die Verantwortlichen und die Mannschaft in erster Linie den Klassenverbleib an. 

Allerdings wird es wieder keine leichte Aufgabe für das gesamte Team werden, da beim TV Bad Ems ein personeller Umbruch stattfand. Gleich mehrere wichtige Spieler stehen aus verschiedenen Gründen nicht mehr zur Verfügung. Den schmerzhaftesten Abgang sieht Trainer Klute in Kapitän Alexander Ulges, der in den vergangenen Jahren „Dreh- und Angelpunkt“ gewesen sei. Positiver Aspekt des Abschieds als Spieler: Ulges wird – zur Freude des Cheftrainers – künftig den Trainerstab der ersten Mannschaft bereichern. Des Weiteren muss der Rheinlandligist ohne Michael Krenzer (Laufbahnende), Felix Dübbers (fehlt nach Knieverletzung und Auslandaufenthalt voraussichtlich ein Jahr) und Torwart Markus Rollinger (trainiert mit Thorsten Schaust die A-Jugend) auskommen. 

Alte Bekannte sollen Lücke schließen

Die große Lücke im Kader sollen alte Bekannte schließen. Schon ziemlich früh im Jahr machten die Bad Emser die Rückkehr von Kreisläufer Jörg Balmert (HV Vallendar) perfekt. Es folgten die Verpflichtungen von Simon Berges (TG Oberlahnstein), der früher für die TVBE-Jugend spielte und seit vier Jahren die Jugendmannschaft seines kleinsten Bruders in Bad Ems trainiert, sowie Torhüter Thorsten Schaust. Der 20-jährige Ex-Urmitzer und A-Jugend-Trainer entschied sich trotz diverser Angeboten aus Ober- und Rheinlandliga zu einer Rückkehr an alte Wirkungsstätte, wo es für ihn einfacher ist, sein duales Studium zu vollenden. 

Außerdem dürfen die Handballfans von der Silberau auf Andreas Offermann gespannt sein. Der Rückraumspieler, der in seiner Jugend bei der UVS Rheintal und dem TV Vallendar spielte, war zuletzt im Seniorenbereich für den TuS Horchheim und zusammen mit Simon Berges zuletzt bei der TG Oberlahnstein aktiv. Viele Zu- und Abgänge bedeuten natürlich auch viel Arbeit für den Trainer und das gesamte Team. Um die neuen Spieler möglichst schnell zu integrieren, begannen die Bad Emser schon Mitte Mai mit der Vorbereitung auf die neue Saison. Neben vielen Trainingseinheiten in der heimischen Halle absolvierte das 20-köpfige Trainer- und Spielerteam auch ein „Auswärtstrainingslager“ in der saarländischen Landeshauptstadt Saarbrücken.

Harte Arbeit für optimale Fitness

Mittlerweile stehen im Training vermehrt Lauf- und Konditionseinheiten auf dem Plan, da die Sporthalle nicht belegt werden kann und die Mannschaft den bestmöglichen Fitnesszustand erreichen soll. „Wir stehen wieder mal vor einer schwierigen Saison, da wir aus den Neuen und den Jugendspielern ein Team aufbauen müssen, mit dem wir die Klasse halten können“, erklärt Andreas Klute. Als Favoriten in der Rheinlandliga sieht er die Turnerschaft Bendorf, die HSG Irmenach/Kleinich/Horbruch und den HSC Schweich. Auch der Oberliga-Absteiger TV Moselweiß zählt für den Trainer des TV Bad Ems zu den Favoriten, jedoch „muss man hier abwarten, wie sich die Dinge nach dem Abstieg entwickeln und einordnen“. Vor dem Ligastart wartet noch ein anderes wichtiges Pflichtspiel auf die Bad Emser.

Am 6. September kommt es in der Sporthalle Silberau zum Aufeinandertreffen mit der HSG Irmenach in der ersten Runde des HVR-Pokals. HSG Irmenach? Ja, die Mannschaft, die Klute als Favorit für die nächste Saison ausgemacht hat, wird zum Gradmesser. „Für uns ist das Pokalspiel in heimischer Halle gegen Irmenach ein guter Wegweiser kurz vor dem Saisonbeginn, weil sie jedes Jahr eine starke Truppe zusammenhaben. Deshalb darf der Gegner aber auch keine Messlatte für unser junges Team sein.“ 

Für den TV Bad Ems kann es in der Tat eine „anstrengende Saison für alle“ werden, ohne Frage. Die Mannschaft von Trainer Andreas Klute ist aber – unterstützt durch die neuen, alten Gesichter im neuen Aufgebot – auch nach dem personellen Umbruch, bereit, das altbekannte Ziel Klassenverbleib anzugehen.

Rh.-Lahn-Ztg. Bad Ems vom Donnerstag, 14. August

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