Spieltag 17./18.01.2015

TV Bad Ems ist nur ein besserer Sparringspartner

Rheinlandliga Spitzenreiter HSG Kastellaun/Simmern spaziert zu lockerem 28:12-Erfolg auf der Insel Silberau – Klute muss sein Team aufbauen

Von unserem Mitarbeiter Peter Armitter

Bad Ems. Da gibt es überhaupt keine Zweifel: Die HSG Kastellaun/Simmern befindet sich auf dem Durchmarsch. Der Aufsteiger spaziert nach Belieben durch die Handball-Rheinlandliga, und auf diesem Weg machten die Hunsrücker am Samstag einen Ausflug nach Bad Ems an die Lahn, genossen die Atmosphäre vor 130 Zuschauern in der Sporthalle Silberau und schrieben sich nach einer lockeren Trainingseinheit mit einem überaus deutlichen 28:12 (12:5) beim akut vom Abstieg bedrohten Turnverein Bad Ems zwei weitere wichtige Punkte Richtung Oberliga auf ihr Konto.

Auch wenn der Co-Trainer der HSG, Daniel Fellenzer, von einem Durchmarsch seines Teams aus verständlichen Gründen zu diesem relativ frühen Zeitpunkt der Saison noch nichts wissen will und auf den nur knappen Auswärtssieg beim SV Urmitz am letzten Spieltag des vergangenen Jahres verweist: den Alleingang in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar wird auch seine Warnung nicht verhindern. Fellenzer: „Urmitz hat gezeigt, dass es noch Stolpersteine auf dem Weg nach oben gibt.“

Aber solche waren in Bad Ems weit und breit nicht zu finden. Es sei denn, man wertet einige misslungene Möchtegern-Zaubereien in der Schlussphase der Partie als selbst gelegte Stolpersteinchen. Aber zu diesem Zeitpunkt hatten die Bad Emser Spieler schon längst die Köpfe am Boden und kassierten innerhalb von zwei Minuten noch drei Treffer zum 12:28-Endstand.

Dieses Verhalten war dann eigentlich – trotz der hohen Niederlage – der wesentliche Kritikpunkt des TV-Trainers Andreas Klute, der sich und seinem Team im Vorfeld der ungleichen Partie ohnehin keine Chance gegen den stark und ausgeglichen besetzten Tabellenführer ausgerechnet hatte. Die Abwehr der Gäste stand erwartungsgemäß wie eine Wand, und dahinter agierte und reagierte mit dem früheren kroatischen Nationaltorwart Mario Percin der derzeit im Rheinland wohl beste Mann zwischen den Pfosten. Kein Wunder, dass die überwiegende Mehrzahl der TV-Angriffsversuche im Leerraum weit vor der Gästeabwehr in Ballverlusten und Zeitspiel endeten. Lediglich Frank Schaust fand von der Außenposition fünfmal Schwachstellen bei Percin, der ansonsten während seines 40 Minuten währenden Auftritts nur noch einen Siebenmeter von Andreas Offermann und einen Kunstschuss von Simon Berges passieren lassen musste, seinerseits aber drei Strafwürfe parierte.

„Wir wussten“, so Klute, „dass Kastellaun/Simmern mindestens eine Schuhnummer zu groß für uns ist und wollten durch ein gutes Spiel Selbstvertrauen für die kommende Aufgabe gegen Wittlich tanken. Das ist in der ersten Halbzeit in der Abwehr gut gelungen, und auch mit Teilen der zweiten Halbzeit war ich nicht unzufrieden. Aber dass dann die Köpfe runter gingen, dadurch machen wir uns das Leben selber schwer. Jetzt müssen wir uns im Training wieder aufbauen.“

Um dann am kommenden Samstag um 19.30 Uhr im Heimspiel gegen Wittlich wieder ein Erfolgserlebnis zu feiern, während Daniel Fellenzer zur gleichen Zeit auch als Gast des TuS Daun wohl wieder keine Stolpersteine finden wird.

TV Bad Ems - Kastellaun/S.12:28 (5:12)

Bad Ems: Sorger, Th. Schaust – J. Berges, Junker, F. Schaust (5), S. Berges (2/1), Schreiber (1), Offermann (2/1), Enke (1), Hofmann (1), Boinski, Balmert, Braun.
Kastellaun/Simmern: Percin, Schmiedebach – Bubalo (2/1), Tasch (1), Link (4/1), Wagner (3), Berg (3), Stemann (3/1), Daemgen (2), Meister (2), Klöckner (2), Kulovic (3), Wetstein (2), Cehajic (1).

Schiedsrichter: Benjamin Doetsch und Dirk Schui (beide TV Mülheim).
Zuschauer: 130 - Siebenmeter: 2/5: 2/2 - Zeitstrafen: 0:2 -
Spielfilm: 0:2, 2:2, 2:6, 4:8, 4:11, 5:12 – 7:14, 7:19, 8:20, 9:23, 10:24, 11:26, 12:28..

Nächste Aufgabe für die Bad Emser: am Samstag, 19.30 Uhr, gegen die HSG Wittlich.

Reserve startet mit tollem 10:0-Lauf

Landesliga Bad Emser Heimerfolg gegen Kaisersesch – TGO verliert 23:29

Rhein-Lahn. Klarer Heimsieg für den TV Bad Ems II, Auswärtsniederlage für die TG Oberlahnstein – auf diesen kurzen Nenner lassen sich die jüngsten Auftritte der beiden heimischen Handball-Landesligisten bringen.

TV Bad Ems II - TuS Kaisersesch 31:20 (15:7). Beim Boxen hätte es bereits nach einer knappen Viertelstunde einen technischen K.-o. für die Eifeler gegeben. Der wie entfesselt aufspielende TVBE lag zu diesem Zeitpunkt bereits mit 10:0 vorne. „Da war jeder Schuss ein Treffer“, attestierte Sprecher Klaus Ohnhäuser der Silberau-Reserve einen überragenden Einstieg in die Partie, dem das Schlusslicht nichts Gleichwertiges entgegen zu setzen hatte. Dennoch steckten die Kaisersescher nie auf, kämpften verdrossen gegen das sich anbahnende Debakel, was ihnen auch durch Bad Emser Nachlässigkeiten in Durchgang zwei erspart blieb

TV Bad Ems II: M. Berges, Noll, Utermark - Lohmann (1), Helbach (6), Klute (7/1), Schäfer (1), Schneider (2/1), Wiedenmann (7/1), Seltenreich (1), Heinz (1), J. Berges (1), Driesch (3).

SSV Wissen - TG Oberlahnstein 29:23 (12:9). Nach der siebten Saisonniederlage beim teilweise überhart einsteigenden Tabellennachbarn aus dem Norden ist die neu formierte TGO im Abstiegskampf angekommen. „Wir hatten so manchen Ausfall. Dabei hätten wir dieses Spiel in Normalform gewonnen“, bilanzierte TGO-Trainer Georg Herbel die Darbietungen seiner Mannschaft. Die jungen Spieler nahm er aus seiner Kritik aus, ein Sonderlob verdiente sich der jugendliche Torwart Tobias Radermacher. „Es ist schön zu sehen, wie gut sie sich weiterentwickeln.“ Dabei erwischte die TGO an der Sieg einen guten Start und lag nach rund zehn Minuten mit 4:1 vorne. Der SSV kämpfte sich heran und legte nach dem 6:6 bereits zur Pause ein 12:9 vor. Oberlahnstein kämpfte sich später noch einmal beim 24:22 in die Reichweite eines Punktgewinns, doch am Ende stand eine Sechs-Tore-Niederlage...

TG Oberlahnstein: Boinski, Radermacher - Niel (1), Klaedtke (2), D. Kimmel (1), Helbach (5/1), Senking (3), Heiner (8/4), Rohrbach (1), M. Kimmel (1), Zobel, D. Hoffmann (1).
Stefan Nink
Rh.-Lahn-Ztg. Bad Ems vom Montag, 19. Januar 2015

 

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