Spieltag 10./11.09.2016

Von unserem Redakteur Andreas Hundhammer

Wirges. Sie haben sich für die neue Saison viel vorgenommen, die Rheinlandliga-Handballer der HSG Bad Ems/Bannberscheid. Entsprechend groß waren die Ambitionen vor dem Auftaktspiel daheim gegen den HSC Schweich. Am Ende jubelten allerdings nur die Gäste von der Mosel. Der Vizemeister der Vorsaison stellte beim 29:22 (15:8)-Auswärtserfolg eindrucksvoll unter Beweis, dass trotz der Abgänge seiner beiden besten Torschützen auch in dieser Spielzeit mit ihm zu rechnen sein wird, wenn es um die Vergabe der vorderen Tabellenplätze geht.

Die Antwort auf die Frage, ob denn auch die HSG in dieser Sache ein Wörtchen mitreden darf, blieben die Kombinierten von Lahn und Westerwald indes schuldig. Lediglich in der zweiten Halbzeit deuteten die Gastgeber in der Schulsporthalle in Wirges an, welches Potenzial in ihnen steckt. Bis zur Pause war die Partie jedoch bereits vorentschieden. Und nicht nur das, drohte der HSG kurz vor der Halbzeit angesichts zweier Roter Karten binnen einer Minute sogar ein Debakel.

Was war passiert? Zunächst ging Michael Schmitz zu ungestüm gegen den frei zum Wurf gekommenen Johannes Rosch zu Werke (29.). War dieser Spielausschluss für HSG-Trainer Hansi Schmidt noch vertretbar, hielt er den Platzverweis gegen Felix Manns nur wenige Sekunden vor dem Ertönen der Pausensirene allerdings für überzogen. Doch an der Leistung der Unparteiischen, die neben den beiden Roten Karten zudem neun Zeitstrafen aussprachen, wollte Schmidt die Niederlage nicht festmachen – im Gegenteil. „In den zwei Jahren, in denen ich die Mannschaft nun trainiere, habe ich sie noch nie so undiszipliniert erlebt“, ging der erfahrene Coach mit seinen Mannen hart ins Gericht. Dabei meinte Schmidt nicht etwa Meckereien oder unsportliches Verhalten. „Wir haben einfach nicht das gespielt, was wir vorher besprochen hatten. Wir haben uns von der 6:0-Deckung der Schweicher zu Lustwürfen verleiten lassen, statt unsere Angriffe geduldig vorzutragen.“

Die Folge waren etliche Ballverluste, die dem Gegner zu leichten Toren und damit schon früh zu einem deutlichen Vorsprung verhalfen. Mit 2:7 lag die HSG schon zurück, als Hansi Schmidt nach acht Minuten die erste Auszeit nahm. Immerhin: Trotz der widrigen Umstände zu Beginn des zweiten Abschnitts rafften sich die Hausherren in den zweiten 30 Minuten auf, kamen zwischenzeitlich sogar noch mal bis auf drei Tore heran. Doch mit einem Sechs-Tore-Lauf machten die abgezockten Gäste in der Schlussphase den Auswärtssieg perfekt.

HSG Bad Ems/Bannberscheid - HSC Schweich 22:29 (8:15)