Spieltag 23./24.09.2017

Umstellung auf 5:1 in der Deckung bringt den Sieg

Rheinlandliga HSG Bad Ems/Bannberscheid - HSC Schweich 27:23

Von unserem Mitarbeiter René Weiss

Siershahn. Drittes Saisonspiel in der Handball-Rheinlandliga, dritter Sieg: Die HSG Bad Ems/Bannberscheid legte nach den beiden klaren Auftakterfolgen über Bassenheim und Welling auch gegen den HSC Schweich, einen Gegner den Trainer Veit Waldgenbach auf Augenhöhe mit seinem Team sieht, nach und setzte sich in der Siershahner Overberghalle mit 27:23 (13:14) durch. „Die Mannschaft hat taktisch hervorragend gespielt“, freute sich Waldgenbach.

Das galt zumindest ab der zwölften Minute. Eigentlich ist der neue HSG-Coach ein Verfechter der 6:0-Deckung, in der die Kombinierten die bisherigen 180 Saisonminuten inklusive Pokal bewältigt hatten. Wohl dem, der aber noch über eine andere Variante verfügt und diese von jetzt auf gleich aus dem Ärmel schütteln kann. Elf Minuten waren in Siershahn gespielt, die Schweicher führten mit 9:3, als Waldgenbach von der Bank aus verbal eingriff: „5:1-Abwehr.“ Fabian Hering rückte auf die vorgezogene Position und machte seinen Job mit fleißiger Laufarbeit und großem Einsatz tadellos. „Diese Umstellung hat uns aus dem Tritt gebracht“, merkte auch der Schweicher Trainer Andreas Rosch an. „Das war vom Bannberscheider Trainer eine super Entscheidung, aber leider schlecht für uns.“

Gegen diese Formation fiel den Gästen von der Mosel nicht mehr viel ein. Elf Minuten hatten sie für ihre ersten neun Tore benötigt, derer 35 für die nächsten neun – alleine schon diese Zahlen machen deutlich, wie die Partie verlief. Beim 11:11 durch Maximilian Baldus' Siebenmeter (24.) kompensierten die Kombinierten den Fehlstart endgültig, zu dem auch HSC-Schlussmann Fabian Reich mit guten Paraden eingangs beigetragen hatte. Gefühlt wendete sich das Blatt bereits ausgangs des ersten Abschnitts, es dauerte jedoch bis zur 37. Minute, dass die Einheimischen erstmals in Führung gingen. Florian Heß, mit seinen Knallern aus dem linken Rückraum über 60 Minuten ein wesentlicher Faktor im Spiel, markierte das 16:15. „Wir haben es im Angriff stark gelöst, geduldig gespielt und einen weiteren Schritt in eine gute Richtung gemacht. Für die Zuschauer war es vielleicht nicht schön, aber wir spielten effektiv“, gab Trainer Waldgenbach zu Protokoll. Als der Angriff mehr Sicherheit erlang hatte, klappten auch die Spielzüge. Szenenapplaus ernteten die Westerwälder und Kreisstädter, als der Kroate Ivan Trebotic Kreisläufer Sven Boinski in Szene setzte und der mit dem 19:16 den Vorsprung auf drei Treffer erhöhte. Die von Waldgenbach angesprochene Geduld ging seinem Team auffallend häufig im Gegenstoß verloren. Hier scheiterten Frank Schaust und Co. wiederholt an HSC-Schlussmann Reich, der sich in der Endphase als großer Sportsmann hervortat. Beim Stand von 24:21 für Bannberscheid korrigierte er die Einwurfentscheidung der Unparteiischen zu Ungunsten seines Teams. „So etwas gibt es im Sport heute leider viel zu selten“, zog Andreas Rosch den Hut vor seinem Keeper. Überhaupt war Rosch guten Mutes: „Ich bin trotz der Niederlage zufrieden mit meinem Team. Auch ohne drei kurzfristig ausgefallene Stammspieler haben wir eine gute Leistung gezeigt.“ Er musste einfach anerkennen, dass das zweite Abwehrsystem des Gegners an diesem Tag einfach besser funktionierte als das eigentlich bewährte.

HSG Bad Ems/Bannberscheid - HSC Schweich 27:23 (13:14)

Bad Ems/Bannberscheid: T. Schaust, M. Berges - Maximilian Baldus (2/1), Martin Baldus (2/1), F. Schaust (1), S. Berges, Junker (3), Hering (1), Oster, Trebotic (6), Manns (3), Mathias Baldus (2), Boinski (1), Heß (6).

Schweich: Reich - Quary (1), Müller, Mangold (3), Monzel, Herz (6), Peters (2), Nerling (1), Rohr (6/4), Karrenbauer (2).

Schiedsrichter: Horst Häring/Volker Knopp (Bassenheim/Vallendar).
Siebenmeter: 4/4:2/2. Zeitstrafen: 0:0 – Zuschauer: 180.
Spielfilm: 0:2, 1:5, 3:9, 7:9, 11:11, 13:14 - 16:15, 22:17, 22:20, 25:21, 27:23.

Nächste Aufgabe für die HSG Bad Ems/Bannberscheid: am Sonntag, 15. Oktober, 17 Uhr, beim SV Urmitz.

RZ Rhein-Lahn-Kreis (West) Bad Ems vom Montag, 25. September 2017


Zweite HSG-Welle ist im Abschluss zu großzügig

Verbandsliga 17:20-Heimniederlage gegen Römerwall

Siershahn. Seine erste Saisonniederlage kassierte Verbandsligist HSG Bad Ems/Bannberscheid II beim 17:20 (9:10) gegen die HSG Römerwall. „Das war ein absoluter Murkstag“, so Spielertrainer Andreas Klute nach den Abpfiff des sehr torarmen Vergleichs. Dies hatte zwei Gründe: Zum einen überragende Torhüter hüben wie drüben – wobei auf Seiten der Gastgeber Routinier Caspar Sorger nahtlos an die vorangegangenen Gala-Vorstellungen anknüpfte. Außerdem überboten sich die Kontrahenten im Auslassen glasklarer Gelegenheiten. „Die Schwächen im Abschluss waren schon eklatant. Wobei wir es geschafft haben, den Ball noch seltener im Tor unterzubringen als die Römerwaller. Wenn wir so gespielt hätten wie in den ersten beiden Spielen, wäre erneut ein Sieg möglich gewesen.“

So aber gingen die Punkte in der Overberg-Sporthalle in Siershahn flöten. Und das, obwohl die Gastgeber nach einem 7:10-Rückstand mit einem 4:0-Lauf den Spieß vorübergehend umgedreht hatten und den Faden zu finden schienen. Doch dann schlich sich wieder die Großzügigkeit ein, die dem Ex-Zweitligisten vom Römerwall den Erfolg brachte. stn

HSG Bad Ems/Bannberscheid II: Sorger, M. Berges - S. Berges (2), Lehmler (1), A. Berges, Bader (1), Schmitz, Klute, Driesch, Szary (1), Klapthor (4), Helbach (8/6).

Schiedsrichter: Daniel Freese (Katzwinkel) und Christian Hilger (Kaisersesch).
Siebenmeter: 7/6:2/1. - Zeitstrafen: 5:2.
Disqualifikation: Marcel Driesch (3. Zeitstrafe).
Spielfilm: 1:4, 5:7, 7:10, 9:10 - 11:10, 13:14, 16:18, 17:20. - Zuschauer: 40.

Nächste Aufgabe für die HSG II: am Samstag, 14. Oktober, 19.30 Uhr, beim TuS Weibern.

RZ Rhein-Lahn-Kreis (West) Bad Ems vom Montag, 25. September 2017


HSG Westerwald rettet einen Punkt

Handball-Landesliga HSG-Dritte knackt SSV Wissen

Montabaur. Einen Kantersieg und ein dramatisches Unentschieden gab es für die beiden heimischen Handball-Landesligisten am zweiten Spieltag.

HSG Bad Ems/Bannberscheid III - SSV Wissen 31:21 (13:4). In der vergangenen Saison zog die HSG zweimal hauchdünn den Kürzeren gegen Wissen, entsprechend hoch war die Motivation, es diesmal besser zu machen. Von Beginn an stand die Abwehr um den Innenblock Tom Bader/Dario Lehmler sicher und ließ nur wenige Gelegenheiten der Gäste zu. Und wenn die Angriffe des SSV mal nicht im Block hängen blieben, war Marco Krätz im HSG-Tor zur Stelle. So kam es, dass die Wissener ihr Heil ab Mitte der ersten Halbzeit in einer offensiven Manndeckung suchten. Diese unorthodoxe Maßnahme des Gegners brachte die Gastgeber jedoch nicht aus dem Konzept. Tor um Tor wurde erzielt, der Vorsprung der HSG-Dritten wuchs stetig an und gipfelte nach einem beachtlichen 7:0-Lauf im vorentscheidenden 13:4-Halbzeitstand. Im zweiten Durchgang verschleppten die Bad Emser und Bannberscheider dann routiniert das Tempo und spielten die Zeit bis zum Schlusspfiff souverän herunter, ohne den komfortablen Vorsprung dabei ernsthaft in Gefahr geraten zu lassen. Zwar kamen die Gäste nun zu deutlich mehr Treffern als noch in der ersten Hälfte, doch die HSG hatte immer die passende Antwort parat. HSG-Trainer Gerson Eckhardt attestierte seinen Spielern „die beste Halbzeit der jüngeren Mannschaftshistorie“.

HSG Bad Ems/Bannberscheid III: Krätz – Scheid (3), C. Hehl (3), Steigerwald (6), M. Hehl (2), Lehmler (5/2), Korbach (2), Bader (7/1), Wallroth (3).

Westerwälder Zeitung vom Donnerstag, 28. September 2017 (Auszug)

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