Spieltag 18./19.11.2017

Irmenach ist zu stark für Bad Ems/Bannberscheid

Rheinlandliga Personell gebeutelte Gäste kassieren beim 25:31 im Hunsrück die zweite Saisonniederlage

Rhein-Lahn. Die HSG Bad Ems/ Bannberscheid hat in der Handball-Rheinlandliga im achten Saisonspiel ihre zweite Niederlage kassiert: Personell gebeutelte Gäste verloren bei der HSG Irmenach/ Kleinich/Horbruch vor 220 Besuchern in der Kleinicher Hirtenfeldhalle mit 25:31 (11:18).

Ohne die Kreisläufer Paul Junker und Benjamin Oster sowie den Kroaten Ivan Trebotic musste Bad Ems/ Bannberscheid antreten, zudem gingen Florian Heß, Maximilian Baldus und Matthias Baldus angeschlagen in das Auswärtsspiel. „Das kannst du gegen diese Spitzenmannschaft nicht kompensieren“, sagte Trainer Veit Waldgenbach: „Wir hatten zu viele Verletzte, Kranke und Angeschlagene, wir mussten vor dem Spiel das Training ausfallen lassen. Das hat man uns angemerkt.“

Bis zum 8:9 nach 18 Minuten waren die Gäste, die nur beim 1:0 in Führung lagen, einigermaßen auf Augenhöhe mit Irmenach. Die Hunsrücker setzten zwischen der 18. und 28. Minute zum Zwischenspurt an und zogen mit einer 7:1-Serie auf 16:9 davon. Vor allem Irmenachs Keeper Lukas Everding hielt einige freie Würfe und war der Garant für die deutliche 18:11-Pausenführung. „Wir haben so viele freie Bälle nicht reingemacht, das hat sich durch das ganze Spiel gezogen“, meinte Waldgenbach: „Der Irmenacher Sieg geht voll in Ordnung, wir waren niemals ebenbürtig. Der Gegner war klar besser.“

Das lag neben Torwart Everding auch an Kapitän Manuel Schell, der mit zehn Toren bester Werfer des Abends war. Zufrieden stellte das Schell dennoch nicht: „Wir haben zwischenzeitlich mit 25:15 und 28:18 geführt, am Ende waren es nur sechs Tore Unterschied. Das Spiel müssen wir höher gewinnen.“ Auch sein Trainer Mirza Cehajic (früher HSG Kastellaun und Ex-Bundesliga-Profi), seit einem Monat im Amt und mit dem dritten Sieg im dritten Spiel, meckerte: „Ich bin unzufrieden. Nur sechs Tore Vorsprung, einige haben bei uns gedacht, dass das Spiel schon vorbei ist. Vielleicht war auch die Konzentration nicht so da, weil Bad Ems diesen Verlegungsantrag gestellt hatte. Ich weiß nicht, was das sollte, meiner Kenntnis hat doch nur der Kroate gefehlt.“ Der Bosnier Cehajic meinte Trebotic.

Irmenach ist auf jeden Fall jetzt wieder „im Geschäft“ im Rennen um den Titel, rutschte mit 10:6 Punkten auf Rang vier vor. Bad Ems/Bannberscheid bleibt Tabellenzweiter mit 12:4 Zählern. „Wir sind keine Spitzenmannschaft“, meinte Waldgenbach: „Auch wenn uns die Rolle andere gerne geben. Die Rheinlandliga ist sehr eng in der Spitze. Mit Daun, Rhein-Nette und MJC Trier kommen für uns jetzt drei richtungsweisende Spiele vor Weihnachten.“ Michael Bongard

HSG Irmenach/K./H. - HSG Bad Ems/Bannb. 31:25 (18:11)

Irmenach/Kleinich/Horbruch: Everding, Schmidt – Mulliqi (3), Gerhard (1), Hölzenbein (2), J. Schneider (1), B. Klei (5), Stürmer (2), Löw (3), K. Schell (2/1), Juenemann (1), Kiesel (1), M. Schell (10/5).

Bad Ems/Bannberscheid: T. Schaust, Schenk - Maximilian Baldus, Martin Baldus (1), F. Schaust, Hering (4), Heß (6), Mathias Baldus (3/1), Manns (5), Boinski (1), J. Berges (5), S. Berges.

Schiedsrichter: Erik Kruber (Mendig) und Ingo Nitsche (Bassenheim).
Siebenmeter: 7/6:2/1 – Zeitstrafen: 3:2. - Zuschauer: 220.
Spielfilm: 2:2, 7:4, 9:8, 14:9, 18:11 – 23:14, 28:18, 31:25.

Nächste Aufgabe für die HSG Bad Ems/Bannberscheid: am Samstag, 19.30 Uhr, in Bad Ems gegen TuS Daun.

RZ Rhein-Lahn-Kreis (West) Bad Ems vom Montag, 20. November 2017

Klapthors Kunstwurf sichert HSG II den Punkt

Verbandsliga
Kurioses 30:30 fällt in letzter Sekunde

Rhein-Lahn. Es liefen die letzten Sekunden, als Christian Klapthor zum Wurf durch die Wand ansetzte. Alle Spieler des TuS Horchheim hatten sich in den Weg gestellt, doch der Spieler der HSG Bad Ems/Bannberscheid II fand die Lücke, kegelte den Ball mehr ins Tor, als dass er ihn warf, und rettete seiner Mannschaft beim 30:30 (12:14) in der Handball-Verbandsliga Ost einen Punkt. „Das war super gemacht“, war HSG-Coach Andreas Klute begeistert von dem Wurf – aber auch von der Leistung des Teams insgesamt. „Wir hatten nur ein Miniaufgebot“, sagte Klute. „Deshalb war es für uns auch definitiv ein Punktgewinn.“

Die Gäste kamen gut in die Partie, führten schnell, verloren dann aber etwas den Faden und lagen zur Pause knapp zurück. Da Durchgang zwei erneut gut begann, war das Spiel schnell wieder offen. „Der Knackpunkt war, dass wir die Ruhe bewahrt haben, während Horchheim meiner Meinung nach zu viel wollte.“ Das rächte sich in letzter Sekunde, als Klapthor zum „Kegelwurf“ ansetzte und traf. Lob des Trainers gab es auch für den A-Jugendlichen Andreas Berges. „Er hat auf Linksaußen durchgespielt und seine Freiheiten optimal genutzt“, sagte Klute. ros

HSG Bad Ems/Bannberscheid II: Noll, Sorger - A. Berges (7), Dübbers (6), Schmitz (1/1), Klute, Szary (3), Klapthor (7), Helbach (6/1).

Schiedsrichter: Elmar Wahl.
Siebenmeter: 4/1:5/2. - Zeitstrafen: 5:3.
Spielfilm: 0:3, 3:7, 5:7, 8:8, 11:12, 14:12 - 14:14, 22:22, 25:22, 27:23, 29:27, 30:30.

Nächste Aufgabe für die HSG II: am Samstag, 17.30 Uhr, in Bad Ems gegen HSG Kastellaun II.

RZ Rhein-Lahn-Kreis (West) Bad Ems vom Montag, 20. November 2017


HSG Bad Ems/Bannberscheid III gewinnt das Derby in Westerburg

Handball-Landesliga HSG Westerwald hadert nach 23:24 mit dem Schiedsrichter

Westerburg. „Das war nichts für schwache Nerven“, lautete das Fazit eines erleichterten Gerson Eckhardt, Trainer der HSG Bad Ems/ Bannberscheid III, nach dem 24:23 (12:12)-Derbysieg seiner Mannschaft in der Handball-Landesliga bei der HSG Westerwald, während die heimischen Kombinierten auch Minuten nach dem Schlusssignal noch um den Zeitnehmertisch standen, um ihrem Unmut über die Leistung des Schiedsrichters freien Lauf zu lassen.

Das Duell der beiden Tabellennachbarn in Westerburg war an Spannung kaum zu überbieten. Beide Teams schenkten sich von Beginn an nichts. Über die Zwischenstände 2:2 (6.) und 4:4 (10.) entwickelte sich ein gutes Spiel, das von beiden Seiten hart geführt wurde. Mit einem ersten Zwischenspurt zogen die Gastgeber mit drei Toren davon (7:4, 13.), ehe die Gäste zum 8:8 (20.) ausglichen und sich in den folgenden Minuten selbst einen Drei-Tore-Vorsprung (9:12, 27.) herauswarfen. Durch einige leichtfertige Ballverluste ermöglichten sie der HSG Westerwald jedoch noch drei Treffer, sodass Alexander Vidojevic mit dem Halbzeitpfiff auf 12:12 stellte.

Die zweite Halbzeit startete, wie die erste aufhörte: Die Kombinierten von Lahn und Unterwesterwald legten ein bis zwei Treffer vor (12:14, 34.; 14:16, 39.), die Gastgeber glichen aus (14:14, 36.; 16:16, 40.), ohne dabei selbst in Front zu gehen. Die letzten 20 Minuten dieses Derbys sollten dann sehr zerfahren werden. Einige Zeitstrafen gegen die HSG Westerwald, die zwischenzeitlich nur mit drei Mann auf dem Feld stand, sorgten für reichlich Unruhe in der Halle, Handball wurde nur noch punktuell gespielt. Immer wieder musste der Unparteiische das Spiel unterbrechen und Sanktionen gegen die Heimmannschaft aussprechen, am Ende waren es sage und schreibe 13 Strafen. Dennoch kam es in Minute 58 zum ersten Ausgleich seit dem 16:16 (40.), Matthias Baumann traf zum 23:23 und ließ seine Mannen so nochmals auf einen Punktgewinn hoffen. Doch die Hoffnung währte nicht lange, nur 30 Sekunden später gelang Timo Steigerwald der Treffer zum 23:24-Endstand (59.), die letzten zwei Minuten spielten die Gäste dann souverän herunter. Gerson Eckhardt sagte: „Es war ein sehr spannendes und turbulentes Spiel, in dem sich gegen Ende die Ereignisse überschlugen. Das Ergebnis ist aus Sicht der Gastgeber unglücklich.“

HSG Westerwald: Herz, Florschütz - Vidojevic (7), Domme (3), Jungblut, Schmenn, Baumann (3) Hofmann (5), Petri, Wengenroth (1), Metternich (3), Hengstermann, Jung (1).

HSG Bad Ems/Bannberscheid III: M. Berges - Steigerwald (1), Wohkittel, Lehmler (9/3), M. Hehl (3), Hering, Scheid (5), Lohmann (3), Chr. Hehl (1), Freisberg, Gramig (1), Wallroth (1).

Westerwälder Zeitung vom Mittwoch, 22. November 2017


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