Spieltag 15./16.12.2018

Geackert wie die Pferde: Neeb lobt seine HSG

Rheinlandliga: Bad Ems/Bannberscheid sorgt für Spannung im Spitzenspiel bei Tabellenführer SG Gösenroth

Rhaunen. Die SG Gösenroth/Laufersweiler hält weiter Kurs Richtung Meisterschaft in der Handball-Rheinlandliga, daran konnte auch die HSG Bad Ems/Bannberscheid nichts ändern. Auch das Spitzenspiel gegen die Mannschaft von Trainer Hanjo Neeb entschieden die Gösenrother vor heimischem Publikum zu ihren Gunsten. 30:28 (18:15) hieß es am Ende in der Idarwaldhalle.

Lange sah die Partie wie eine klare Angelegenheit für die Gastgeber aus, aber am Ende wurde es noch einmal richtig knapp, als der HSG Bad Ems/Bannberscheid 130 Sekunden vor Schluss durch Johannes Berges der 27:28-Anschluss gelang. „Ich bin mächtig stolz auf meine Mannschaft. Die Jungs haben geackert wie die Pferde und die stärkste Mannschaft der Liga stets gefordert“, sagte Hanjo Neeb.

Im entscheidenden Moment, als es plötzlich doch ein Punktverlust zu befürchten schien, war die SG Gösenroth/Laufersweiler aber da. Zunächst überrumpelte Christian Saam mit geschicktem Einlaufen von rechts außen die Gäste-Deckung und traf zum 29:27 (59.). Und als Sven Boinski nur 14 Sekunden später den erneuten Anschluss hergestellt hatte, ließ sich Heinrich Löwen von nichts und niemandem aufhalten und jagte den Ball zum 30:28 in die Maschen (60.). Mit einem Bärenreflex gegen einen Wurf des starken Florian Heß beendete Gösenroths Keeper Pascal Olivier schließlich die Hoffnung der Gäste.

„Ich hatte ein enges Spiel erwartet, aber wir waren eine Viertelstunde vor Schluss sechs Tore vor, da hätte ich nicht gedacht, dass es nochmal knapp wird“, sagte Jochen Tatsch, der Gösenrother Trainer und ergänzte: „Wenn der Bannberscheider Kader breiter gewesen wäre und unsere Gäste mehr Tempo hätten machen können, dann weiß ich nicht, ob wir gewonnen hätten.“ Letztlich entschied tatsächlich die Anfangsphase. Während SG-Keeper Pascal Olivier in den ersten zehn Minuten schier unbezwingbar zu sein schien, schlug nahezu jeder Gösenrother Wurf hinter Gästetorwart Thorsten Schaust ein. 7:2 stand es so nach zehn Minuten. „Wir haben da ein paar Dinger zu viel liegen gelassen“, sagte Neeb, der auf den klaren Rückstand mit zwei Maßnahmen reagierte. Zum einen beorderte er nach einer guten Viertelstunde beim Stand von 11:7 für die SG Alexander Klapthor zwischen die Pfosten, zum anderen ordnete er eine kurze Deckung für die Gösenrother Florin Nicolae und Löwen an.

Letzteres schien den Gastgebern zunächst sogar eher in die Karten zu spielen. Die leichtfüßigen und im Eins gegen Eins so starken Gösenrother nutzten den Raum zu weiteren Treffern. Allerdings nicht mehr so konsequent wie am Anfang. Gleich fünfmal parierte Klapthor im Laufe der restlichen Spielzeit bei Tempogegenstößen. Trotzdem: Am Sieger schien es lange Zeit keinen Zweifel zu geben. Gösenroth führte zur Pause 18:15 und in der 47. Minute noch 25:19. Bemerkenswert war aber, dass die HSG Bad Ems/Bannberscheid immer an sich glaubte, nie aufgab und mit diesen Tugenden im Spiel blieb.

„Wir sind mit der kurzen Deckung dann immer schlechter zurecht gekommen“, sagte Tatsch, während Neeb erklärte: „Wir haben während der ganzen Spielzeit die Mentalität gehabt, dass etwas zu holen ist.“ Und so wurde es tatsächlich noch einmal so eng, dass den Zuschauern in der Halle ein regelrechtes Herzschlagfinale geboten wurde. Mit positivem Ausgang für die SG Gösenroth, die nun immerhin sechs Minuspunkte vor der HSG Bad Ems/Bannberscheid und vier vor dem TV Bitburg liegt. Für Neeb ist Gösenroth zwar die stärkste Mannschaft der Liga, aber der Titel längst noch nicht vergeben: „Gösenroth hat schon noch ein paar Aufgaben. Wir haben gezeigt, dass sie Fehler machen, wenn man sie stresst.“ Sascha Nicolay

SG Gösenroth/Laufersweiler - HSG Bad Ems 30:28 (18:15)

SG Gösenroth: Olivier, J. Schneider – Scherschlicht (5), L. schneider (1), Faust (4), Röhrig (1), Nicolae (3/2), C. Saam (1), F. Saam (1), Conrath (3), Reuter (4), Löwen (7/1).

HSG Bad Ems/Bannberscheid: Schaust, Klapthor – Baldus, Oster (2), J. Berges (6), Schmitz (5), Heß (8/1), Hering (3), Orth (2), Boinski (2).

Schiedsrichter: Gerd Ring/Dirk Schulze (Güls/Moselweiß).
Zuschauer: 80. - Spielfilm: 5:1, 16:11, 18:15 – 23:17 28:24, 28:27, 30:28.

RZ Rhein-Lahn-Kreis (West) Bad Ems vom Montag, 17. Dezember 2018


HSG-Reserve belohnt sich für konzentrierten Auftritt

Verbandsliga Ost: Auch auf die Jungen ist Verlass

Sinzig. Mit einem Lob hat Andreas Klute seine Mannschaft nach anstrengenden Wochen in die Weihnachtspause verabschiedet. „Kompliment, es ist wirklich stark, wie die wenigen Spieler, die wir haben, das durchgezogen haben“, sagte der Trainer der HSG Bad Ems/Bannberscheid II nach dem 32:29 (16:16) Auswärtssieg in der Handball-Verbandsliga Ost bei der HSG Sinzig/Remagen/Ahrweiler. Und Klute ergänzte mit Blick auf die jungen Max Wolf und Niklas Hemmerich: „Sie wurden ins kalte Wasser geworfen, haben sich aber toll entwickelt und nehmen die Verantwortung auch an.“

In Sinzig steuerte Wolf acht Treffer bei, die wichtig waren, um einen „wirklich starken Gegner“ (Klute) nach ausgeglichener erster Hälfte am Ende doch einigermaßen sicher in die Knie zu zwingen. „Sinzig hat furios losgelegt“, sagte der Gäste-Coach. „Es hat gedauert, bis wir uns auf ihr Spiel eingestellt hatten.“ Letztlich habe die Konsequenz den Unterschied gemacht, meinte Klute. „Meine Mannschaft hat ihren Stiefel konzentriert runtergespielt und immer weniger Fehler gemacht, während sich beim Gegner die Fehler mit zunehmender Spieldauer gehäuft haben.“ ros

HSG Bad Ems/Bannberscheid II: Noll, Liguori - Wolf (8), Heinz (2), S. Berges (6), Hemmerich (1), Dübbers (1), Herz (4), A. Berges, Helbach (10/3).

Schiedsrichter: Maximilian Globisch/Jannis Schambortski (Mülheim)
Spielfilm: 4:4, 8:4, 10:5, 13:8, 13:12, 16:16 - 18:22, 21:24, 25:26, 27:27, 27:30, 29:32.

RZ Rhein-Lahn-Kreis (West) Bad Ems vom Montag, 17. Dezember 2018


Kuriose Niederlage

Handball-Landesliga: HSG unterliegt mit 24:23

Bassenheim. Eine kuriose 24:23 (12:12)-Niederlage kassierte die HSG Bad Ems/Bannberscheid III in der Handball-Landesliga beim TV Bassenheim II. Es waren die letzten anderthalb Minuten einer schwachen Partie angebrochen, als die Hausherren beim Stand von 23:23 eine Auszeit nahmen. Die Uhr wurde vom Kampfgericht aber erst mitten in der Time-Out-Phase angehalten, sodass das Spiel nach der Auszeit statt bei 58:50 bereits bei 59:15 Minuten fortgeführt wurde. Ein Umstand, der dazu führte, dass der Bassenheimer Siegtreffer letztlich 5 statt 20 Sekunden vor Schluss fiel und der HSG somit keine Chance mehr zum Ausgleich blieb.

„Natürlich ist es zu einfach, nach 60 Minuten schlechtem Handball die Schuld nur in den letzten Aktionen zu suchen. Doch leider war es am Ende mitentscheidend, und das ist sehr ärgerlich“, kommentierte HSG-Coach Dario Lehmler. „Trotzdem gehen wir absolut zufrieden in die Winterpause, an deren Ende wir hoffentlich wieder mit mehr Alternativen aufwarten können.“

HSG Bad Ems/Bannberscheid III: Krätz, M. Berges – M. Hehl (5), Bader (4), Wohkittel (1), Lars Liguori (3), A. Hering, C. Hehl (3), Nils Hemmerich (2) und Wallroth (5/3)

Westerwälder Zeitung vom Freitag, 21. Dezember 2018

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