Spieltag 01./02.10.2016
26:25: HSG kämpft Bendorfer nieder
Rheinlandliga Bad Ems/Bannberscheid überrascht vor stattlicher Kulisse von 280 Fans gegen die favorisierte Turnerschaft
Von unserem Mitarbeiter Darius Werner
Bad Ems. Einen Coup landete die HSG Bad Ems/Bannberscheid gegen den bis dato ungeschlagenen Tabellenführer Turnerschaft Bendorf in der heimischen Silberauhalle. 280 begeisterte Zuschauer sahen eine mitreißende Kampfpartie, die bis zum Schluss spannend blieb und beim 26:25 (14:14)-Erfolg der HSG einen verdienten Sieger hervorbrachte, womit die Einheimischen ihr Punktekonto ausglichen.
„Ich brauch' erst mal ein kühles Bierchen“, waren die erleichterten und ersten Worte aus dem Mund des glücklichen HSG-Trainers Hansi Schmidt, während sein Team den traditionellen Erfolgsritus mit den Anhängern zelebrierte. Der Wunsch nach Erfrischung war Schmidt nicht zu verdenken, hatte er doch eine hitzige und „hart umkämpfte Abwehrschlacht“ beobachtet, in der in seinen Augen die „gute Defensivarbeit im Zentrum“ ein Grundstein für den Erfolg und den zwischenzeitlichen Drei-Tore-Vorsprung in der ersten Halbzeit war.
Matthias Baldus trat in selbiger am treffsichersten auf und sorgte mit seinen vier Toren dafür, dass sein Team trotz anfänglicher Ladehemmung vorerst mit einem 14:14 in die Kabine ging. In den zweiten 30 Minuten waren es vor allem zwei Spieler der HSG, die auf der Platte herausragten: Torwart Thorsten Schaust vereitelte in zuverlässiger Regelmäßigkeit hochkarätige Einwurfchancen der Bendorfer, parierte einen wichtigen Siebenmeterwurf beim Stand von 23:22 und holte sich wie am vergangenen Wochenende das Lob seines Coaches ab: „Thorsten war heute sicherlich wieder ein Erfolgsgarant.“ Zufrieden zeigte sich Schmidt auch mit Neuling Florian Heß, der den Mut hatte, bei knappen Spielständen in Eins-gegen-Eins-Situationen am Kreis zu gehen und sie erfolgsversprechend aufzulösen: Seine vier Treffer hielten die Kombinierten in der Partie. „Es wird vielleicht noch etwas dauern, bis wir die Neuzugänge integriert haben. Das war heute aber schon mal ein sehr guter Schritt.“
In den letzten 20 Sekunden der Begegnung und beim Stand von 24:24 wurden die Zuschauer dann Zeugen von Regelneuheiten, die seit Juli 2016 greifen: Der Schiedsrichter zückte neben einer Roten auch eine Blaue Karte und deutete neben dem betreffenden Spieler auch auf den Siebenmeter-Punkt vor dem Bendorfer Gehäuse. Ein Bendorfer hatte den Anwurf der Bad Emser blockiert, wurde durch die Rote Karte des Feldes verwiesen und muss aufgrund der Blauen Karte mit einer Sperre durch den Zusatzbericht des Schiedsrichters rechnen. Weil die Regelwidrigkeit innerhalb der letzten 30 Sekunden der Partie begangen wurde, gab es folgerichtig einen Siebenmeter, den Matthias Baldus sicher zum ebenso überraschenden wie verdienten 26:25-Heimsieg verwandelte.
Im Anschluss meinte der zufriedene Hansi Schmidt, eine braune Glasflasche in der linken Hand haltend: „Ich bin stolz auf die Jungs. Sie haben hart gekämpft und sich diesen Sieg echt verdient. Es war eine Top-Teamleistung.“ Den Erfolg gilt es beim nächsten Gastspiel in Daun zu bestätigen.
HSG Bad Ems/Bannberscheid - TS Bendorf 26:25 (14:14)
Bad Ems/Bannberscheid: T. Schaust, Sorger- Max Baldus (2), Martin Baldus, F. Schaust, Berges (2), Junker (2), S. Boinski (1), Hering (1), Maretic (2), Manns (6), Mathias Baldus (6/3), F. Heß (4).
Bendorf: Kunz, B. Boinski - Becher, Dreidoppel (2), Kersten, Strüder (1), Schmitt (1), Litzmann (3), Mohrs (8), Barreteau (4), Acar, Schaub, Gutfrucht (6).
Schiedsrichter: Gerd Ring (Waldesch) – Zuschauer: 280
Siebenmeter: 3/3:7/4 - Strafzeiten: 4:6.
Spielfilm: 1:1, 6:3, 9:6, 11:11, 14:14 - 18:18, 21:20, 23:22, 24:22, 26:25.
Nächste Aufgabe der HSG: am Sonntag, 16. Oktober, 17 Uhr, in Wirges, Rheinlandpokalspiel gegen HSG Mertesdorf/Ruwertal.
RZ Rhein-Lahn-Kreis (West) Bad Ems vom Dienstag, 4. Oktober 2016
Michael Schmitz lässt letzten Strafwurf liegen
Verbandsliga Ost Reserve der HSG Bad Ems verliert mit 25:26 beim TV Güls
Güls. Ein von Routinier Michael Schmitz vergebener Siebenmeter kostete die HSG Bad Ems/Bannberscheid in der Verbandsliga Ost in allerletzter Sekunde einen verdienten Auswärtszähler. So fuhr die Mannschaft von Spielertrainer Andreas Klute nach einer schmerzlichen 25:26 (11:11)-Niederlage beim TV Güls mit leeren Händen zurück nach Hause.
„Das haben wir uns letztlich selbst zuzuschreiben“, ärgerte sich Klute in der Nachbetrachtung der umkämpften Partie viel mehr über die verpasste große Gelegenheit, bei eigener 24:22-Führung sieben Minuten vor Ultimo den Sack nicht zugemacht zu haben. „Mit etwas mehr Disziplin und Einsatz hätten wir das Spiel gewinnen können.“ Zudem erwies sich die zweite Welle der HSG in letzter Minute bei eigenem Ballbesitz als nicht clever genug, um die Zeit herunterzuspielen und auf eine optimale Wurfposition zu warten. „Da waren wir nicht ruhig genug, verlieren den Ball und kassieren prompt einen Gegenstoß.“
Dennoch bot sich Schmitz noch die Chance zur Ergebniskorrektur, nachdem der Gülser Donat Dodes den Anwurf der Gäste zehn Sekunden vor der Schlusssirene behindert hatte und es folgerichtig Siebenmeter gab. Der Schiedsrichter war sich über die Spielfortsetzung offenbar nicht sicher. Dies führte zu minutenlangen Diskussionen, was dem Schützen Schmitz nicht diente. Stefan Nink
HSG Bad Ems/Bannberscheid II: Liguori, Noll - Lohmann (1), Scheid, Berges, Wolf (6), Lehmler (5), Bader, Offermann, Schmitz (6/4), Klute (4), Driesch, Keil, Szary (3).
Schiedsrichter: Björn Jörges (Puderbach)
Siebenmeter: 5/4:0 - Zeitstrafen: 1:5 - Disqualifikation: Donat Dodes (Güls, 60.).
RZ Rhein-Lahn-Kreis (West) Bad Ems vom Dienstag, 4. Oktober 2016