Spieltag 25./26.01.2020 und Pokal-Achtelfinale

Das Reick-Gesetz trifft auch Neebs Team

Rheinlandliga: HSG Bad Ems/Bannberscheid zeigt in Urmitz eine enttäuschende Leistung und verliert

Urmitz. Wenn die Erfolgsformel so einfach ist, dann kommt Andreas Reick nicht mehr daran vorbei, jetzt regelmäßig für den SV Urmitz aufzulaufen. Drei Mal hat der halblinke Rückraumspieler in dieser Rheinlandliga-Saison für die Handballer vom Rhein auf der Platte gestanden – und genau in diesen holten die Blau-Weißen ihre bis dato eingefahrenen drei Siege. Gegen die HSG Eifel hatte der ehemalige Regionalligaspieler der HSG Mülheim-Kärlich/Bassenheim mitgewirkt, gegen die Turnerschaft Bendorf ebenfalls und nun auch am gestrigen Sonntag gegen die HSG Bad Ems/Bannberscheid, die dem Reickschen Gesetz ebenfalls zum Opfer fiel. Mit 26:33 (11:18) mussten sich die Kombinierten aus dem Westerwald und von der Lahn geschlagen geben – das Hinspiel hatten sie in eigener Halle noch mit 35:25 für sich entschieden. Damals fehlte der Spiritus Rector im Urmitzer Rückraum, der sowohl als Torschütze als auch mit seinen fantastischen Anspielen zum treffsicheren Kreisläufer David Mohrs glänzte und der HSG-Abwehr immer wieder das Nachsehen gab.

Angesichts der Tabellenkonstellation und des deutlichen Ergebnisses im ersten Vergleich dieser Spielzeit hätte man nach einer Viertelstunde vermuten können, dass die Einheimischen mit ihrer knappen 7:6-Führung zufrieden sein könnten. Denkste. Trainer Bugaj, der ehemalige polnische Nationalspieler, ahnte, dass da mehr gehen könnte, nahm die Auszeit und sollte Recht behalten. Urmitz spielte sich in eine Euphorie, Bad Ems/Bannberscheid kam hingegen überhaupt nicht in Schwung und zielte obendrein bei seinen Abschlüssen zu ungenau gegen Urmitz-Torhüter Marco Feilen.

Der SVU nutzte das zu Gegenstößen und baute seine Führung bis zur Pause auf 18:11 aus. „Um hier noch etwas zu holen, müssen wir zwei Schippen drauflegen“, wusste Bannberscheids Vorsitzender Herbert Mäncher zur Pause. Es wurde in der Tat zumindest in Teilen besser, allerdings verkürzte die Spielgemeinschaft nach Wiederbeginn auch schnell zum 15:20, weil der Kabinenbesuch den Gegner aus dem Rhythmus brachte. Bugaj versuchte schon nach sechseinhalb Minuten entgegenzusteuern und nahm die Auszeit. Zu einfach ging es ihm, wie Michael Schmitz aus dem Anlauf heraus hochsteigen und einnetzen konnte.

Die guten Aktionen wechselten sich bei den Rothemden aber auch weiterhin in Regelmäßigkeit mit Fehlern ab, sodass man nicht merklich näher kam. Trainer Hanjo Heeb verpasste nach gut 40 Minuten Andreas Reick eine Manndeckung durch Maximilian Baldus, aber auch so ließ sich Urmitz nicht mehr einfangen. Der Bad Emser Schlussmann Dennis Schwerdt tat sein Möglichstes, parierte unter einen Strafwurf von Mohrs und weitere freie Würfe, doch der in der ersten Halbzeit eingehandelte Rückstand war schlichtweg zu groß, um nach dem deutlichen Heimerfolg gegen Fortuna Saarburg vor einer Woche den nächsten Zweier folgen zu lassen. Für Urmitz war der dritte Saisonsieg hingegen Gold wert, weil sich durch Bendorfs Sieg gegen die HSG Römerwall die Situation im Rheinlandliga-Keller am Samstag weiter zugespitzt hatte.

„Der Rucksack aus der ersten Halbzeit war zu groß. In unserem Spiel blieb vieles Stückwerk, und die Konstanz fehlte. Immer wenn wir entschlossen in die Tiefe gegangen sind, sahen wir gut aus. Sobald wir allerdings halbherzig agierten, passierten Fehler. Das zieht sich momentan wie ein roter Faden durch unser Spiel – daran müssen wir arbeiten“, erklärte Hanjo Neeb, wie die Niederlage in seinen Augen entstand. „Urmitz hingegen war viel entschlossener. Sie haben auch nach Fehlern ihr Spiel durchgezogen.“ René Weiss

SV Urmitz - HSG Bad Ems/Bannberscheid 33:26 (18:11)

Urmitz: Feilen, A. Hoffend - Ihrlich (1), P. Hoffend, Brüninghaus, Meurisch (2), Schubert (1), Becker, Bauer (5), Mohrs (10/5), Häring (6), Boos (2), Wallura, Reick (6).

Bad Ems/Bannberscheid: Schwerdt, Bullenkamp, M. Berges - Baldus (2), F. Schaust (2), J. Berges (2), Hering (1), Heinz (2/2), Reuter, Orth (8), Hrobarsch (1), Boinski (1), Schmitz (7).

Schiedsrichter: Gerd Ring/Dirk Schulze (TV Moselweiß)
Zuschauer: 120. - Zeitstrafen: 3:2. - Siebenmeter: 2/2:5/6.
Spielfilm: 0:1, 5:3, 13:10, 18:11 - 20:15, 23:17, 26:20, 33:26.

Nächste Aufgabe für Bad Ems/Bannberscheid: am Samstag, 19.30 Uhr, in Bad Ems gegen den HSV Rhein-Nette.

Rhein-Lahn-Zeitung Bad Ems vom Montag, 27. Januar 2020

Keeper Berges bringt Igel zur Verzweiflung

HVR-Pokal: HSG II zieht mühelos ins Viertelfinale ein

Wirges. Die Reserve der HSG Bad Ems/Bannberscheid steht im Pokalwettbewerb des Handballverbandes Rheinland in der Runde der letzten acht Mannschaften, wo sie nun auf den Rheinlandligisten TV Bitburg trifft (Termin offen). Im letzten noch ausstehenden Achtelfinalspiel setzte sich die Mannschaft von Trainer Andreas Klute im Duell der beiden Verbandsligisten 36:22 (16:6) gegen den HSC Igel aus der West-Staffel durch.

„Alles, was letzte Woche nicht geklappt hat, war diesmal optimal“, brachte es HSG-Coach Klute auf den Punkt. „Die Mannschaft hat gut umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Die Laufbereitschaft war da, die Chancen wurden genutzt – und hinten war das Tor lange wie vernagelt für den Gegner.“ Vor allem in der Anfangsphase kamen die Gäste überhaupt nicht zum Zug. Zwar spielte sich Igel gute Chancen heraus, schloss dann aber zu unpräzise ab oder scheiterte ein ums andere Mal an Schlussmann Matthias Berges. Wie der starke Spielmacher Sebastian Heinz brillierte Berges bis zur 40. Minute im Trikot der Reserve, um dann schnell Richtung Urmitz zu fahren, wo es galt, die eigene erste Mannschaft zu unterstützen. Zu diesem Zeitpunkt war das Pokalspiel in der Wirgeser Halle aber längst entschieden.

„Theoretisch war das Spiel schon gegessen, als wir nach gut einer Viertelstunde auf 10:2 davongezogen waren“, sagte Klute. „Während wir einen Lauf hatten und nicht nachließen, machte sich beim Gegner mehr und mehr die Verzweiflung breit. Das haben die Jungs wirklich super gemacht heute, die gesamte Mannschaft hat überzeugt.“ ros

HSG Bad Ems/Bannberscheid II: M. Berges, Sorger, Kamp - Heinz (3), Wohkittel (2), S. Berges (11/1), Wolf (5), Hehl, A. Berges (7), Klute, Driesch (1), Helbach (6/1), Müller (1), Wallroth.

Rhein-Lahn-Zeitung Bad Ems vom Montag, 27. Januar 2020

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