Spieltag 16./17.12.2017

Aufholjagd der HSG in Trier endet zu früh

Handball-Rheinlandliga Bad Ems/Bannberscheid verliert denkbar knapp

Trier. 33 Sekunden sind noch zu spielen, als Veit Waldgenbach eine Auszeit nimmt. Es sollen die entscheidenden Anweisungen sein, die der Trainer seiner Mannschaft gibt. Die Marschroute ist klar, die Ausführung ist es nicht. Den Handballern der HSG Bad Ems/Bannberscheid unterläuft der eine Ballverlust zu viel, der die DJK/MJC Trier wieder ins Spiel bringt. Ein letzter Tempogegenstoß, ein letzter Treffer – dann jubelt das gastgebende Team, während Waldgenbachs Spieler enttäuscht über die 25:26 (11:11)-Niederlage in der Handball-Rheinlandliga die Köpfe senken. Es war das dritte Auswärtsspiel in Folge, das der Gegner gewonnen hat. Dadurch überwintern die Kombinierten auf Rang vier, statt Zweiter zu bleiben.

„Natürlich ist das schade, wenn du mit dem letzten Angriff verlierst“, sagt HSG-Coach Waldgenbach. Von einer Enttäuschung will er aber nichts wissen. „Wir sind nicht der Favorit, zu dem uns einige gemacht haben. Mit 14:8 Punkten liegen wir absolut im Soll. Gegner aus dem Mittelfeld wie Trier sind immer in der Lage, Spiele gegen uns auch mal zu gewinnen. Wir können gelassen bleiben.“

So spannend das Ende, so ausgeglichen war das gesamte Spiel in der Trierer Wolfsberghalle. Nur zweimal betrug der Abstand drei Tore – beim 21:18 und beim 22:19 für die Gastgeber Mitte der zweiten Spielhälfte. Ansonsten lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch, der geprägt war von Fehlern auf allen Seiten. „Vielleicht hätten wir das Spiel am Anfang in eine andere Richtung lenken können“, meinte Waldgenbach. Aus der 2:0-Führung hätte die HSG in dieser Frühphase des Spiels mehr machen können. „Da wäre ein 4:1 oder 5:1 möglich gewesen“, sagte der Trainer. „Aber das ist natürlich hypothetisch.“ Fakt war hingegen, wem die Gäste den guten Beginn zu verdanken hatten: Aus einer starken Defensive ragte Keeper Thorsten Schaust mit derart vielen Paraden heraus, dass Waldgenbach ihm die beste Leistung in dieser Saison attestierte. „Er hat da auch unmögliche Bälle gehalten.“ Umso bitterer war, dass der HSG-Torwart schon frühzeitig ausgewechselt werden musste. Bei einer der Rettungstaten prallte er mit der Hand an den Pfosten und verletzte sich schwerer. „Es wäre unverantwortlich gewesen, Thorsten noch einmal spielen zu lassen. Wir können nur hoffen, dass es nichts Schlimmeres ist.“ Marcel Schenk rückte als Ersatz zwischen die Pfosten und „hat seine Sache auch gut gemacht“, wie Waldgenbach betonte. Aber ganz reichte er nicht an Schausts Glanzleistung heran.

Ein weiteres Manko war die Besetzung des Rückraums. Durch diverse Ausfälle mussten Florian Heß, mit neun Treffern der beste Werfer des Tages, Max und Mathias Baldus mehr oder weniger durchspielen. „Wenn ein Spiel dann so eng ist, kann so etwas der entscheidende Nachteil sein“, sagte der Trainer der HSG, dem zudem die Zahl an verworfenen Bällen und ungenutzten Siebenmetern zu hoch war.Marco Rosbach

DJK/MJC Trier - HSG Bad Ems/Bannberscheid 26:25 (11:11)

Trier: Buttlar, Legenhausen – P. Müller, Merten (1), Kinzig, Schwiderski (3), Zelzer (1), Sattler (4), Falk, Moecke (7/4), M. Müller (8), Schreiner (2), Krauß.

Bad Ems/Bannberscheid: T. Schaust, Schenk - Max Baldus (3/1), Martin Baldus (2), F. Schaust (2), J. Berges (1), Junker (4), Hering, Oster (1), S. Berges, Mathias Baldus (2/2), Boinski (1), Heß (9/1).

Schiedsrichter: Michel Johann/ Frank Röhrig (Gösenroth).
Siebenmeter: 5/4:7/4. - Strafzeiten: 1:5.
Spielfilm: 0:2, 2:2, 6:5, 9:7, 9:9, 11:11 - 14:15, 16:15, 21:18, 24:22, 25:25, 26:25.

Nächste Aufgabe für die HSG Bad Ems/Bannberscheid: am Samstag, 13. Januar, 17 Uhr, beim TV Bassenheim.

RZ Rhein-Lahn-Kreis (West) Bad Ems vom Montag, 18. Dezember 2017

Jeweils 33 Tore reichen locker für klare Erfolge

Handball-Landesliga Westerwälder verspüren Aufwind

Westerburg/Bad Ems. Mit je 33 Toren und deutlichen Heimsiegen verabschiedeten sich die beiden heimischen Handball-Landesligisten in die Weihnachtspause.

HSG Bad Ems/Bannberscheid III - HSG Römerwall II 33:24 (15:10). Mit dem klaren Heimsieg bauten die Gastgeber ihre Serie auf nunmehr fünf Siege in Folge aus. Die Kombinierten vom Römerwall, die im Vorjahr beide Vergleiche gewonnen hatten, erwischten in der Bad Emser Silberauhalle den besseren Start, sie führten nach elf Minuten mit 6:3. HSG-Coach Gerson Eckhardt nahm eine Auszeit, die dann schnell Wirkung zeigte. Die Abwehr um den Innenblock Tom Bader/Dario Lehmler stabilisierte sich auf allen Positionen und ließ kaum noch Torchancen zu. Kam doch einmal ein Gästespieler frei zum Wurf, hatte HSG-Keeper Matthias Berges immer die passende Antwort parat. Da das von ihm abgesicherte Abwehrbollwerk bis zur Pause nur noch vier Treffer zuließ und im Angriff nun temporeicher agiert wurde, gelang über einen 6:0-Lauf die Wende zu einer 9:6- und 15:10-Pausenführung.

Die Offensivabteilung um den wendigen Michael Hehl fand auch im zweiten Spielabschnitt ein ums andere Mal die Lücken im Abwehrverbund der Römerwaller Reserve, und so wurde der Abstand beim 20:12 (36.) auf acht Treffer vergrößert. Dieser Spielstand kam einer Vorentscheidung gleich, denn obwohl sich die Gäste nie aufgaben und mit dem Tor zum 26:21 (50.) nochmals näher herankamen, geriet der Sieg der Gastgeber nicht mehr ernsthaft in Gefahr.

In den letzten zehn Minuten zogen die Gastgeber nochmals an und gestalteten das Ergebnis wieder deutlicher. Am Ende der fairen Begegnung stand ein auch in dieser Höhe verdienter 33:24-Sieg. „Das war wieder eine sehr gute Vorstellung von uns“, freute sich Gerson Eckhardt. Weiter geht es am 20. Januar daheim gegen den TV Bassenheim II.

HSG Bad Ems/Bannberscheid III: Krätz, M. Berges - Steigerwald (4), Wohkittel (1), Lehmler (7), M. Hehl (3), Hering (1), Scheid (5), Bader (4), Chr. Hehl, Gramig (1), Wallroth (7/4).

Westerwälder Zeitung vom Dienstag, 19. Dezember 2017 (Auszug)

Zurück