Spieltag 01./02.02.2020

Mit vollem Einsatz: HSG funktioniert als Kollektiv

Autor Darius Werner

Handball-Rheinlandliga: Bad Ems/Bannberscheid dreht nach der Pause auf

Bad Ems. Die Vorzeichen deuteten am 15. Spieltag der Handball-Rheinlandliga eigentlich auf ein Unentschieden hin, als sich in der Bad Emser Silberauhalle die fünftplatzierte HSG Bad Ems/Bannberscheid und die viertplatzierte HSV Rhein-Nette gegenübertraten. Das Hinrundenspiel endete 28:28 – und auch die ersten 30 Minuten des Rückspiels verliefen mit 9:9 auf Augenhöhe. Dank einer veritablen Leistungssteigerung und einem klasse aufgelegten Torhüter Thorsten Schaust feierten letztlich aber die Gastgeber aus der Kurstadt und dem Westerwald einen verdienten 24:18 (9:9)-Heimerfolg.

Die ersten 30 Minuten auf der Silberau waren auf beiden Seiten klar von der Dominanz der Defensiven geprägt. So mussten die Keeper bis zur Halbzeitsirene insgesamt nur 18 Mal hinter sich nach der Kugel greifen. Insbesondere die Abwehr der Gäste agierte zu Beginn aufmerksam und eröffnete den Bad Emsern keine guten Wurfoptionen. Auch aufgrund der Effizienz von Jannik Lenz zog die HSV Rhein-Nette auf vier Tore davon (2:6). War die HSG mal in der Lage, das Bollwerk zu überwinden, vergab der Angriff aus besten Wurfpositionen: Johannes Berges und Sven Boinski scheiterten am Pfosten oder dem Torwart.

„Eigentlich haben wir am Anfang gar nicht schlecht gespielt. Als wir etwas länger keinen Torerfolg hatten, waren wir etwas verunsichert. Außerdem haben wir unseren Torwart Dennis Schwerdt am Anfang echt im Stich gelassen“, urteilte HSG-Trainer Hanjo Neeb über den Start seiner Schützlinge. Mit zunehmender Spielzeit steigerte sich der HSG-Abwehrverbund, wurde aggressiver und kassierte auch mal eine Zweiminutenstrafe in Person von Johannes Berges. „Wir haben uns dann besser auf die Rückraum-Angreifer eingestellt, haben die Mitte gut verdichtet und hatten Jannik Lenz im Griff“, befand Neeb über die Gründe für den Leistungsaufschwung.

Das Heimteam stoppte den Lauf der Andernacher und ging mithilfe des eingewechselten Schlussmanns Thorsten Schaust mit einem Unentschieden in die Kabine. Der lautstarke Torhüter legte mit weiteren Glanzparaden ab Minute 31 nach und setzte somit den Grundstein für die erste Führung der Kombinierten (10:9).

„Thorsten hat mit der Abwehr sehr gut funktioniert“, lobte Übungsleiter Neeb. Die Abwehr machte dort weiter, wo sie vor dem Kabinengang aufgehört hatte, zwang die Gegner in wenig aussichtsreiche Wurfpositionen und machte es somit auch ihrem Keeper leichter, Würfe zu entschärfen. Kai-Martin Orth traf nun solide aus der Distanz und avancierte mit fünf Treffern vor Frank Schaust und Maximilian Baldus (jeweils vier Tore) zum besten Schützen der HSG.

Trainer Hanjo Neeb zeigte sich nach der Schlusssirene begeistert über die Mentalität seiner Mannschaft: „Wir haben kollektiv funktioniert und hatten echten Feuereifer, dieses Spiel heute zu gewinnen.“ Die Szene, in der Luca Paul Reuter per Hechtsprung einen Tempogegenstoß verhinderte und anschließend den Ball sicherte, befand Neeb als „symptomatisch“ für die Einstellung der HSG-Spieler.

HSG Bad Ems/Bannberscheid – HSV Rhein-Nette 24:18 (9:9)

Bad Ems/Bannberscheid: Schwerdt, Schaust – M. Baldus (4), F. Schaust (4), J. Berges (3), Hering, Heinz (2/2), Reuter (2), Orth (5), Hrobarsch (1) A. Berges, Boinski (1), Schmitz (2).

HSV Rhein-Nette: Skerlak, Stitz – Kessels (2/2), Lenz (8), Reimer (3), Gärtner, Music (1), Keip (1), Bieg, Klein (1), Mehlem (1), Daun (1).

Schiedsrichter: Carsten Esdar (HSG Hunsrück)
Zuschauer: 120 - Siebenmeter: 3/2:4/2 - Zeitstrafen: 2:1
Spielfilm: 1:2, 2:6, 4:6, 6:7, 8:9, 9:9 – 13:10, 17:11, 18:13, 18:15, 21:16, 24:18.

Nächste Aufgabe für Bad Ems/Bannberscheid: am Samstag, 18 Uhr, beim TV Bitburg.

Rhein-Lahn-Zeitung Bad Ems vom Montag, 03. Februar 2020

 

Reserve verliert gegen Rumpfteam

Handball-Verbandsliga: Bad Ems/Bannberscheid II patzt gegen HSG Sinzig/R./A.

Bad Ems. Wenn der Gegner mit gerade einmal sieben Mann kommt und nach 40 Minuten mit fünf Toren im Hintertreffen liegt, kann das den Favoriten schon einmal zu der fatalen Annahme verleiten, das Ding sei gelaufen – und dann gibt's nicht selten nach dem Schlusssignal lange Gesichter: So erging es der HSG Bad Ems/Bannberscheid II im Punktspiel der Handball-Verbandsliga gegen den Tabellenzehnten HSG Sinzig/Remagen/Ahrweiler, der mit seinem Rumpfteam mit 33:31 (16:19) überraschend die beiden Punkte von der Bad Emser Silberau mit in den Rhein-Ahr-Kreis nahm.

Vermeintlich vorentscheidend mit 24:19 führten die Kombinierten aus der Kurstadt und dem Westerwald-Dorf bereits. „Bis dahin plätscherte das Spiel so vor sich hin. Doch dann ist bei uns der Faden gerissen. Jeder hat vermutlich gedacht: Das wird schon reichen“, so Spielertrainer Andreas Klute, dessen Team den berühmten Zugriff in der Abwehr nicht mehr bekam, sich zu viele technische Fehler und Fehlwürfe leistete, die nötige Bereitschaft vermissen ließ und letztlich auch vergeblich auf die Unterstützung von Torhüter Caspar Sorger wartete. Das Sinziger Duo Daniel Enke/Tobias Ostgathe netzte indessen munter und viel zu wenig konsequent bedrängt insgesamt 22 Mal ein – das war der Grundstein zum überraschenden Sieg der Dreier-Vereinigten, die bis dahin bei sämtlichen ihrer sechs Punktspielen in der Fremde leer ausgegangen waren. stn

Bad Ems/Bannberscheid II: Sorger – Niklas Hemmerich (1), S. Berges (5), Hehl (1), A. Berges (11/5), Klute (1), Helbach (5/2), Müller, Wallroth.

Schiedsrichter: Daniel Freese (Katzwinkel)
Zuschauer: 70. - Zeitstrafen: 5:3 - Siebenmeter: 9/7 : 5/5
Spielfilm: 5:2 (5.), 8:7 (12.), 11:10 (20.), 15:12 (26.) 19:16 (30.) – 23:18 (39.), 25:22 (43.), 26:26 (49.), 27:28 (50.), 31:33 (60.).

Nächste Aufgabe der HSG Bad Ems/Bannberscheid II: am Samstag, 19 Uhr, beim TuS Horchheim.

Rhein-Lahn-Zeitung Bad Ems vom Dienstag, 04. Februar 2020

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