Spieltag 17./18.09.2022
TV Bad Ems lässt nach der Pause abreißen
Rheinlandliga: Kurstädter eröffnen die Saison mit einer 21:31-Niederlage gegen starke Dauner
Daun. Wenn Thorsten Ringer, der Trainer des TuS Daun, zu einem früheren Zeitpunkt gewusst hätte, dass ihm das Personal zur Verfügung steht, mit dem der TuS vor einer Woche in die Handball-Rheinlandliga-Saison 2022/23 gestartet ist, wären die Ballwerfer aus der Eifel wohl nicht freiwillig aus der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar ausgestiegen. „Sie sind für mich der Meisterschaftsfavorit“, zeigte sich am Samstagabend auch Andreas Klute, der Übungsleiter des TV Bad Ems, von der Stärke des TuS beeindruckt. „Mit ihrem Tempo und ihrer Spielintelligenz sind sie in der Rheinlandliga eine absolute Spitzenmannschaft.“ Für die Kurstädter war Daun zu stark. Der TVBE musste in seinem ersten Saisonspiel eine 21:31 (11:13)-Niederlage hinnehmen, die in dieser Deutlichkeit jedoch erst in der zweiten Halbzeit entstand.
Schon die Vorzeichen sprachen nicht für die Mannen von der Silberau. Mit nur neun Feldspielern machten sie sich auf zu ihrer Rundeneröffnung, während Daun sich schon im Rhythmus befand. Vor einer Woche hatte der Oberliga-Rückzieher gegen die Turnerschaft Bendorf gewonnen „Das hat eine Rolle gespielt. Am ersten Spieltag hatte der TuS noch ähnliche Probleme wie wir heute“, wusste Klute zu berichten. Die Hausherren legten in der zweiten Halbzeit noch eine Schippe drauf, während der TVBE allmählich an seine Grenze stieß. Drei Gründe machte der Coach aus Kemmenau dafür aus: Die Ungunst des Spielplans, die seinem Team einen Nachteil bereitete, das kleinere Aufgebot und die spielerische Klasse des überzeugenden Kontrahenten.
Eine Halbzeit lang begegneten sich beide Teams noch auf Augenhöhe. „Wir haben Daun 30 Minuten lang gut gefordert und hätten mit einer etwas besseren Chancenverwertung sogar mit einer knappen Führung in die Kabine gehen können“, resümierte Klute. Weil das Team aus der Kreisstadt jedoch zwei, drei hundertprozentige Gelegenheiten liegen ließ, lag der TuS nach 30 Minuten mit 13:11 in Front.
Den Anschluss verloren die Gäste nach rund einer Dreiviertelstunde, als die Eifeler binnen drei Minuten von 19:16 auf 22:16 erhöhten. Bei der Klute-Sieben ließen Konzentration und Konsequenz beim Torwurf ab. Zehn Torerfolge in den zweiten 30 Minuten bestätigten die Analyse des Trainers, der in der Endphase noch eine personelle Option weniger in den Ring werfen konnte, nachdem Johannes Berges drei Zeitstrafen und somit die Rote Karte erhalten hatte.
„Mit einem größeren Aufgebot und mehr Wechselmöglichkeiten hätten wir die Partie möglicherweise ausgeglichener gestalten können. Aber zum Sieg hätte es auch dann nicht gereicht. Dafür war Daun zu stark“, glaubte Klute, der die ordentliche erste Halbzeit als Mutmacher mitnimmt und zuversichtlich ist, dass sein Team über die komplette Spielzeit hinweg dieses Level halten kann, wenn die Saison etwas älter ist und die Abläufe auf der Platte dann gefestigter sind.
René Weiss
TuS Daun - TV Bad Ems 31:21 (13:11)
Daun: C. Mayer, Rode - Tran (3), Willems (1), Otto (6), Willems (11/7), Brümmer, Präder (4), Löw (3), Podriezov, L. Mayer, Eich (3), Ermeling, Illigen.
Bad Ems: Schwerdt, T. Schaust - Baldus (6/3), F. Schaust (1), Berges (1), Junker (2), Orth (8/1), Boinski (1), Schmitz (1), Herz, Waldgenbach (1).
Schiedsrichter: Michael Hemmes / Siegfried Niesen (HSG Mertesdorf / TSG Biewer).
Zuschauer: 150. - Siebenmeter: 8/7:7/4. - Zeitstrafen: 4:4.
Besonderheit: Disqualifikation gegen den Bad Emser Johannes Berges (47., dritte Zeitstrafe).
Spielfilm: 3:3, 7:7, 11:7, 13:11 - 19:14, 23:18, 28:19, 31:21.
Nächste Aufgabe für Bad Ems: Am Samstag, 19.30 Uhr, gegen TV Bassenheim.
Rhein-Lahn-Zeitung Bad Ems vom Montag, 19. September 2022
Manndeckung zieht Bad Emser Reserve den Stecker
Verbandsliga: Zweite Garde von der Silberau führt in Sinzig zwar über weite Strecken, unterliegt aber 27:30
Sinzig. Von Beginn an lag die Reserve des TV Bad Ems bei ihrem Verbandsliga-Gastspiel bei der HSG HSG Sinzig/Remagen/Ahrweiler in Führung. Doch wer zuletzt lacht, lacht eben doch am besten. Letztlich gingen die beiden Punkte mit 30:27 (13:16) an die Dreier-Kombinierten aus dem Rhein-Ahr/Kreis.
Die Silberauer waren mit einem „Rumpfteam“ nach Sinzig gefahren. Doch die junge Garde zeigte in der Rheinhalle ein Spiel, das Trainerin Martina Noll zufrieden nach Hause fahren ließ. „Vier der ersten Sechs standen uns nicht zur Verfügung“, so Noll, die ihren Grünschnäbeln jedoch attestierte, alles gegeben und bis zum Schluss toll gekämpft zu haben. Eine Manndeckung gegen den Lahnsteiner Louis Herbel, der das Spiel des TVBE zusammen mit Oliver Noll gekonnt aufzog, zog den Gäste den Stecker. „Da wurden wir hektisch“, musste Noll mit ansehen, wie ihre unerfahrenen Jungs aus dem Tritt gerieten und die HSG mit vier späten Toren den Spieß noch umdrehte. Dass der TVBE zu viele „freie Dinger“ (O-Ton Martina Noll) ungenutzt ließ, spielte ebenfalls eine beträchtliche Rolle bei der ersten Niederlage in der Fremde. „Aus diesen Erfahrungen und den Wellentälern werden unsere jungen Leute ungemein viel für ihre weitere Laufbahn lernen.“
Stefan Nink
Bad Ems II: C. Noll - S. Berges (8/7), Hoff (4), Herbel (4), O. Noll (5), Stephan (2), Eckhardt (3), Müller (1).
Schiedsrichter: Benjamin Doetsch (TV Mülheim).
Siebenmeter: 4/3 : 8/7. - Zeitstrafen: 4:1.
Spielfilm: 0:4 (5.), 4:5 (9.), 9:11 (19.), 10:16 (27.), 13:16 (30.) - 15:19 (35.), 20:22 (44.), 26:25 (53.), 26:27 (57.), 30:27 (60.).
Nächste Aufgabe für Bad Ems: Am Sonntag, 16 Uhr, gegen die HSG Westerwald.
Rhein-Lahn-Zeitung Bad Ems vom Montag, 19. September 2022