Spieltag 23./24.01.2016
HSG Bad Ems bietet Galavorstellung
Rheinlandliga Der 30:26-Sieg beim TV Bassenheim fällt aber nach einer 19:9-Pausenführung viel zu niedrig aus
Bassenheim. Klaus Ohnhäuser hat in den vielen Jahren seines vielfältigen Engagements in der Handball-Abteilung des Turnvereins Bad Ems schon allerhand erlebt. Doch am frühen Samstagabend schlug sogar sein Sportlerherz merklich höher als gewöhnlich. Denn seine HSG Bad Ems/Bannberscheid führte im Rheinlandliga-Spiel beim TV Bassenheim nach 30 absolvierten Minuten vor allem in der Höhe und in der Art und Weise des Auftritts sensationell mit 19:9. „Da haben sich die meisten Zuschauer, die unserer Mannschaft vor Ort die Daumen drückten, verwundert die Augen gerieben“, so Ohnhäuser. Dass am Ende die Punkte dann noch relativ knapp mit 30:26 mit in den Unterwesterwald und an die untere Lahn wanderten, störte dann im Lager der Neu-Kombinierten kaum jemanden ernsthaft.
Da hatte selbst der kritische Trainer Hansi Schmidt wenig zu meckern. „Die ersten 40 Minuten waren sehr gut“, attestierte er seiner ohne Torjäger Felix Manns und Christian Klapthor angetretenen Mannschaft eine starke Vorstellung. „Wir hatten uns vorgenommen, dem Spiel gleich unseren Stempel aufzudrücken. Wir haben die Bassenheimer Abwehr in Bewegung gebracht, viele Chancen herausgespielt und die meisten dann auch entschlossen vollendet“, hatte der Übungsleiter allen Grund, mit seinen Jungs hochzufrieden zu sein. Ein Sonderlob verdiente sich im geschlossenen HSG-Ensemble Rückraumspieler Michael Schmitz, der sich neben Max Baldus als treffsicherster Akteur des Tabellenvorletzten erwies.
Die Gäste hatten zudem in Thorsten Schaust nicht nur einen überragenden Keeper zwischen ihren Pfosten, sondern streuten mit einer bärenstarken Abwehr immer mehr Sand ins Getriebe des Heimatvereins des früheren Nationalspielers Jens Tiedtke.
Die HSG ließ sich auch nicht aus der Fassung bringen, als der stark beginnende Matthias Baldus nach Serdar Begens überhartem Einsteigen mit einer Kieferprellung zum Zuschauen degradiert wurde. Für Begen war die Partie folgerichtig nach bereits 18 Minuten ebenfalls vorzeitig beendet, sein Meckern dürfte ihm noch eine Sperre einbringen.
Die Gäste blieben weiter am Drücker. Beim Stande von 12:26 war längst klar, dass es für den gastgebenden Aufsteiger nur noch darum ging, den sportlichen Schaden einigermaßen in Grenzen zu halten. Und das sollte ihnen dann auch gelingen. Denn mit zunehmender Spielzeit schwanden bei den mit hohem Aufwand spielenden Gästen mehr und mehr die Kräfte und damit auch die zuvor noch so imponierende Konzentration. Mit einem Gewitter an Gegenstößen und einem 8:0-Lauf verkürzte Bassenheim bis zur 56. Minute auf 23:28, in Gefahr geriet der im Abstiegskampf so wichtige Auswärtssieg der HSG jedoch nicht mehr. „Alle haben im Dienst der Mannschaft gearbeitet und persönliche Dinge hinten angestellt. So stelle ich mir das vor“, bilanzierte Schmidt.Stefan Nink
HSG Bad Ems/Bannberscheid: T. Schaust, Weidenfeller – Max Baldus (7/2), Martin Baldus, F. Schaust (5), Schmitz (6/1), Junker (3), J. Berges, Cziesla (2), Heinz (2), Mathias Baldus (3), Boinski, Ulges (1), S. Berges (1).
Schiedsrichter: Christian Schmitt (SV Untermosel) und Christian Weiß (GW Mendig).
Zeitstrafen: 2:2. - Siebenmeter: 4/4:4/3.
Disqualifikation: Serdar Begen (TV Bassenheim) wegen groben Foulspiels (18.).
Spielfilm: 0:3, 2:8, 4:10, 6:14, 9:17, 9:19 – 12:21, 12:26, 15:28, 23:28, 26:30.
Zuschauer: 80.
Nächste Aufgabe für die HSG: am Sonntag, 17 Uhr, in Wirges gegen die HSG Irmenach-Kleinich-H.
Ergebnisse der Rivalen unerheblich
Abstiegskampf Trainer Hansi Schmidt schaut nur auf sein eigenes Team
Bassenheim. „Die anderen Ergebnisse interessieren mich wirklich nicht. Wir tun gut daran, nur auf uns zu schauen und unser eigenes Ding zu machen.“ Hansi Schmidt wollte sich auch am Sonntagmorgen mit ein wenig Abstand zum Geschehenen nicht lange damit aufhalten, was die unmittelbare Konkurrenz im Tabellenkeller parallel so veranstaltet hatte. Denn dieser Samstagabend wurde zum Aufstand der Abstiegskandidaten. Sowohl der TuS Daun (31:30 bei der HSG Irmenach-Kleinich-Horbruch) als auch der TuS Weibern (31:29 im Eifel-Derby beim TV Welling) landeten Erfolgserlebnisse in der Fremde. Somit rückte das Feld der Kandidaten, die am Ende der Saison runter in die Verbandsliga müssen, sehr eng zusammen. Mit in der Verlosung sind jetzt auch (wieder) die Bassenheimer und Wellinger. „Wir haben jetzt mit zwei Siegen hintereinander fast wieder den Anschluss geschafft und wollen am nächsten Sonntag gegen Irmenach unbedingt nachlegen“, hat Schmidt die kommende Aufgabe bereits fest im Visier und strotzt nur so vor Tatendrang, denn die anderen Ergebnisse interessieren ihn ja bekanntlich nicht...Stefan Nink
Rh.-Lahn-Ztg. Bad Ems vom Montag, 25. Januar 2016
Bad Emser Handballerinnen bieten SV Untermosel Paroli
Bad Ems. Die Handballerinnen des Turnvereins Bad Ems haben in der Bezirksliga dem Tabellenzweiten SV Untermosel lange Paroli geboten, mussten sich nach einer verdienten 10:9-Pausenführung dem Favoriten jedoch noch mit 23:25 geschlagen geben. Die beiden TVBE-Trainer Marten Schaarschmidt und Caspar Sorger konnten nicht ihre Bestbesetzung aufbieten. Dennoch zeigten die Kurstädterinnen neben jeder Menge Kampfgeist auch gute spielerische Ansätze. Aushilfskeeperin Mareike Lorch verrichtete ebenfalls einen guten Job zwischen den Pfosten der Gastgeberinnen. Die Tore des TV Bad Ems markierten Silke Pfeffer-Leukel (7), Angelika Findling (4/2), Ingrid Findling (3), Bianca Schmidt-Engels (1), Jana Wellmann (5, auf dem Foto links), Katharina Heinz (2) und Alexa Flemming (1). stn
Rh.-Lahn-Ztg. Bad Ems vom Dienstag, 26. Januar 2016