Spieltag 16./17.04.2016
Gute Phasen der HSG sind im Hunsrück zu wenig
Rheinlandliga Bad Ems/Bannberscheid muss die Klasse der SG Gösenroth/Laufersweiler anerkennen – 29:34 sorgt für packende Konstellation am letzten Spieltag
Rhaunen. „Nächste Woche geht's um die Wurst“, sagt Hansi Schmidt, der Trainer der HSG Bad Ems/Bannberscheid, und Klaus Ohnhäuser vom TV Bad Ems erwartet: „Das wird ein großer Showdown.“ Worauf sich beide beziehen: Die Konstellation am Tabellenende der Handball-Rheinlandliga könnte vor dem anstehenden letzten Spieltag nicht spannender sein. Da Weibern gegen Bendorf gewonnen hat und Daun gegen Welling, während sich die HSG bei der SG Gösenroth/Laufersweiler mit 29:34 (15:19) geschlagen geben musste, müssen noch vier Teams um den Klassenverbleib zittern, die durch die Ergebnisse des Wochenendes nur einen Punkt auseinanderliegen.
Die Mannschaft von Hansi Schmidt hatte von den erwähnten Kandidaten am vorletzten Spieltag die schwierigste Aufgabe vor der Brust – und das nach einer vierwöchigen Pause, die den Trainingsbetrieb erschwert und die Spielpraxis genommen hat. „Für uns war es sicher ein Nachteil, dass Gösenroth vergangene Woche schon gespielt hat“, sagte HSG-Trainer Schmidt nach der Niederlage. Er wollte diese aber nicht allein am fehlenden Rhythmus festmachen. „Wir haben gute Phasen gehabt, aber auch weniger gute. Insgesamt war es sicher nicht unser bestes Spiel in dieser Saison.“ Darüber hinaus müsse man aber auch sagen, „dass Gösenroth zu den besten Teams der Liga“ zählt.
Die athletische Mannschaft aus dem Hunsrück ist in der Lage, über 60 Minuten ein konstant hohes Tempo zu gehen. Der gute körperliche Zustand sorge dafür, dass „die Zahl der Fehler einfach geringer“ sei, wie Schmidt beobachtete. Schon am Anfang sorgte der Tabellenvierte für eine gute Basis, die dazu führte, dass die Kombinierten von der Lahn und aus dem Westerwald nicht einmal vorne lagen und nur einmal ausgleichen konnten. „Wir lagen schnell mit 2:6 hinten, weil wir in den ersten 15 Minuten fünfmal aus freier Position verworfen haben“, so Schmidt. Individuelle Fehler, schlampige Abspiele und nicht konsequent herausgespielte Angriffssituationen, die zu überhasteten Abschlüssen führten und den Gösenrothern Gegenstöße bescherten, die diese konsequent nutzten – das waren am Ende die Faktoren, die für die Niederlage mit fünf Toren sorgten. Doch es gab auch gute Ansätze. Von rund 25 guten Minuten sprach der Gästetrainer nach der Partie. Nach dem schwachen Start etwa stabilisierte sich die HSG Bad Ems/Bannberscheid und machte aus einem 3:7-Rückstand ein 9:9. „Leider haben wir dann am Ende der ersten Halbzeit wieder etwas abgebaut“, klagte Schmidt.
Auch nach der Pause benötigten die Westerwälder eine gewisse Anlaufzeit, ehe sie im Bilde waren. Dass sie durchaus auf Augenhöhe mit den besseren Teams der Liga agieren können, bewiesen sie zwischen der 40. und der 53. Minute, als sie den Rückstand von sieben auf drei Tore schrumpfen ließen. „Gegen eine hungrige Mannschaft musst du aber über die gesamte Distanz dagegenhalten“, sagte Schmidt. Marco Rosbach
HSG Bad Ems/Bannberscheid: T. Schaust, Sorger - Max Baldus (2), F. Schaust (5), J. Berges, Junker (1), Hering (5), Cziesla, Manns (2), Matthias Baldus (9/5), Klapthor, Ulges (5).
Schiedsrichter: Häring/Knopp (Mülheim/Vallendar).
Zeitstrafen: 3:3. - Siebenmeter: 5/3:5/5.
Spielfilm: 2:0, 7:3, 9:9, 12:11, 15:12, 19:15 - 20:16, 23:19, 29:22, 30:27, 34:29.
Nächste Aufgabe für die HSG: am Samstag, 19.30 Uhr, in Bad Ems gegen den TuS Daun.
Klute trumpft auf und bringt die HSG II ran
Verbandsliga Ost Reserve punktet beim TuS Horchheim
Koblenz. Am 11. Oktober vergangenen Jahres haben die Handballer der HSG Bad Ems/Bannberscheid II zuletzt einen Punktgewinn auf dem Feld erlebt. Entsprechend zufrieden dürften sie gewesen sein, als die Partie der Verbandsliga Ost beim TuS Horchheim beim Stand von 30:30 (10:13) durch die Schlusssirene beendet wurde. Wobei: Mit etwas Glück wäre sogar ein Sieg dringewesen. „Es war ein typisches Derby“, fand Klaus Ohnhäuser vom TV Bad Ems. „Ein hektisches Spiel, aber nicht unfair, weil der Schiedsrichter sehr konsequent geleitet hat.“
Eine kritische Phase erlaubte sich die HSG-Reserve zwischen der 19. und der 25. Minute, als sie drei Zeitstrafen hintereinander kassierte und dafür mit sechs Gegentreffern in Folge abgewatscht wurde. „Das war einfach zu viel“, fand Ohnhäuser, der nach der Pause aber eine Steigerung beobachtete. Vor allem Routinier Andreas Klute war es ab der 40. Minute zu verdanken, dass die Gäste am Ende nicht mit leeren Händen aus der Halle gingen. Sämtliche seiner sechs Treffer hat Klute in den letzten 20 Minuten erzielt und die HSG somit nach einem Vier-Tore-Rückstand wieder herangebracht. „Insgesamt hat die Mannschaft gut gekämpft und nie nachgelassen“, lobte Ohnhäuser. ros
HSG Bad Ems/Bannberscheid II: Weidenfeller, Noll - Vogel, Lohmann (2), S. Berges (4), Müller, Braun (2), Offermann, Dübbers (5), Enke (9/5), Klute (6), Keil, Schaarschmidt (1), Wallroth (1).
Schiedsrichter: Freese (Wissen).
Zeitstrafen: 4:7 (plus Rote Karte gegen Nils Müller). - Siebenmeter: 8/8:6/5.
Spielfilm: 1:3, 4:4, 5:8, 11:8, 13:10 - 16:13, 20:16, 23:23, 23:26, 26:28, 30:30.
RZ Rhein-Lahn-Kreis (West) Bad Ems vom Montag, 18. April 2016