Spieltag 25./26.11.2017
HSG deklassiert Dauner Rumpfteam
Handball-Rheinlandliga Bad Ems/Bannberscheid landet 40:21-Kantersieg gegen stark ersatzgeschwächte Eifeler
Von unserem Mitarbeiter Peter Armitter
Bad Ems. Die 160 Zuschauer in der Sporthalle Silberau in Bad Ems rieben sich verwundert die Augen oder aber trauten diesen Augen nicht. War das der mit großen Zielen in die Handballsaison 2017/18 gestartete TuS aus Daun, der da soeben von der HSG Bad Ems/Bannberscheid mit einem 40:21 (21:8) aus der Halle gefegt worden war und dabei überwiegend das Profil eines potenziellen Absteigers mit einer nahezu unglaublichen Fehlerquote geboten hatte? Nein, das war nicht dieses Team, wie Gästetrainer Markus Willems bereits im Vorfeld der Partie befürchtet hatte: „Wir haben in diesem Spiel nichts zu verlieren. Personell pfeifen wir aus dem letzten Loch und reisen mit unserem letzten Aufgebot an. Wir müssen uns zurzeit an anderen Gegnern, und nicht am Tabellenzweiten orientieren.
Daher relativierte auch HSG- Trainer Veit Waldgenbach die dürftige Handballkost, die die Dauner an der Lahn servierten und konzentrierte sich in seiner Analyse ausschließlich auf die Stärken seiner Mannschaft: „Auch gegen einen derart geschwächten Gegner wollen 40 Tore erst einmal erzielt werden.“ Und dann zollte er dem Gegner aus der Eifel und seinem Trainerkollegen Willems Respekt: „Die Gäste sind von Verletzungssorgen derart gebeutelt, dass spielerisch und im läuferischen Zusammenspiel gar nicht mehr zu erwarten war. Dennoch haben die Dauner 21 Tore erzielt. Das ist mit dieser Rumpfmannschaft aller Ehren wert.“
Großmütig ging Waldgenbach – mit der Rückendeckung des klaren Sieges – auch über die kleineren Schwächephasen seines Teams hinweg, das sich besonders in den zweiten 30 Minuten die Halbzeitpause gelegentlich verlängerte. Aber sich eben wieder immer dann zusammenriss, wenn der Gegner, wie mit drei Toren in Folge vom 29:10 zum 29:13, „bedrohlich“ näher kam und schnell die Zügel wieder anzog. Auch als mit Fabian Hering und Benjamin Oster gleich zwei HSGler für zwei Minuten zuschauen mussten und nur vier Feldspieler in der Abwehr Gegentreffer verhinderten und auf der Gegenseite Mathias Baldus glänzend in Szene gesetzt wurde, um den 33. Treffer für seine Mannschaft per gefühlvollem Heber vom Kreis zu erzielen.“
Kein Wunder, dass Waldgenbach mit dem Gesamtauftritt seiner Mannschaft restlos zufrieden war: „Wir haben all das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Die Gäste wurden permanent unter Druck gesetzt und damit zu Fehlern gezwungen. Diese haben wir dann zu schnellen Gegenstößen über die erste und zweite Welle genutzt. Wenn man so spielt, und nur dann, sind auch mal 40 Tore möglich. Jetzt können wir uns in Ruhe auf das Treffen mit Verfolger HSV Rhein-Nette am übernächsten Samstag in Andernach vorbereiten. Dann müssen wir unsere Konzentration und den Druck über 60 Minuten hoch halten.“
HSG Bad Ems/Bannbersch. - TuS Daun 40:21 (21:8)
Bad Ems/Bannberscheid: T. Schaust, Schenk - Maximilian Baldus (5/1), Martin Baldus (6), Schaust (4), Berges (2), Hering (4), Oster (1), Trebotic, Mathias Baldus (6), Boinski, Heß (12).
Daun: Rhode, Lofi – Eich (3), Tran (4), Rattey, L. Willems (1), Matthis, J. Willems (3/1), Bergheim (1), Praeder (4), Illgen (1), Keil.
Schiedsrichter: Stephan Frank und Axel Stolle (beide TV Vallendar).
Siebenmeter: 2/1:2/1. - Zeitstrafen: 4:4.
Disqualifikation: Rote Karte für den Dauner Benedikt Rattey (45.) wegen groben Foulspiels.
Zuschauer: 160. - Spielfilm: 1:2, 4:3, 12:3, 15:6, 21:8 - 25:9, 29:11, 34:14, 36:18, 40:21.
Nächste Aufgabe für die HSG Bad Ems/Bannberscheid: am Samstag, 9. Dezember, 17.30 Uhr, in Andernach (Geschwister-Scholl-Realschule bei der HSV Rhein-Nette.
RZ Rhein-Lahn-Kreis (West) Bad Ems vom Montag, 27. November 2017
Nötige Konsequenz kehrt rechtzeitig wieder zurück
Verbandsliga Reserve der HSG Bad Ems bezwingt HSG Kastellaun II 30:26
Rhein-Lahn. Eigentlich, so Trainer Andreas Klute, hatte seine HSG Bad Ems/Bannberscheid II im Verbandsliga-Spiel gegen die HSG Kastellaun/Simmern II alles im Griff gehabt. Eigentlich aber nur. Denn knapp viereinhalb Minuten vor dem Schlusssignal schnupperten die Hunsrücker nach ihrem Anschlusstor zum 27:26 wieder an einem Punktgewinn. Der blieb ihnen in der Silberauhalle dann doch verwehrt, die Klute-Sieben machte mit 30:26 (16:14) den Sack zu und landete im achten Punktspiel den fünften Erfolg.
Von Anfang an taten sich die Einheimischen recht schwer mit den lang vorgetragenen Angriffen der Kastellauner und Simmerner. „Wir haben in der Abwehr zu viel spekuliert und uns herauslocken lassen“, monierte Klute, dessen Team sich in der Folge aber mehr in Geduld übte und zudem im Angriff nicht mehr so viele Hochkaräter liegen ließ. Michael Schmitz und Co. kamen auf Touren und schienen beim 25:21 trotz kurzer Deckung gegen Simon Berges, die das Team vor neue Aufgaben stellte, auf der Siegerstraße zu sein. „Dann wollten wir jedoch nur noch schöne Tore erzielen und haben es beispielsweise mit Hebern gegen einen zwei Meter großen Torwart übertrieben.“ Als es eng wurde und der eigentlich sicher geglaubte Sieg auf der Kippe stand, kehrte jedoch rechtzeitig die Konsequenz beim Torabschluss zurück.
Stefan Nink
HSG Bad Ems/Bannberscheid II: Noll, Sorger, M. Berges - Steigerwald, S. Berges (4), A. Berges (2), Bader, Schmitz (10/6), Klute, Driesch (2), Wallroth (2), Szary (2), Klapthor (8).
Schiedsrichter: Torsten Dötsch (SV Urmitz).
Siebenmeter: 6/6:6/6. - Zeitstrafen: 2:4.
Spielfilm: 3:2, 6:8, 10:9, 16:14 - 18.14, 20:18, 23:19, 25:23, 27:26 30:26. - Zuschauer: 50.
Nächste Aufgabe für die HSG II: am Samstag, 9. Dezember, 19.30 Uhr, in Andernach (Geschwister-Scholl-Realschule bei der HSV Rhein-Nette II.
RZ Rhein-Lahn-Kreis (West) Bad Ems vom Montag, 27. November 2017