Spieltag 13./14.04.2019
Mentalität und Schmitts „Fast-Kaltstart“ begeistern Neeb
Rheinlandliga: Der eingewechselte Co-Trainer und Maximilian Baldus überragen beim klaren 29:20-Sieg der HSG Bad Ems/Bannberscheid
St. Katharinen. Mit ihrem vierten Sieg hintereinander hat die HSG Bad Ems/Bannberscheid ihre gute Verfassung einmal mehr eindrucksvoll dokumentiert. Nach dem überzeugend herausgespielten 29:20 (12:10)-Erfolg beim akut vom abstiegsbedrohten Aufsteiger HSG Römerwall ist den Kombinierten aus der Kurstadt und dem Westerwald-Dorf der starke dritte Tabellenplatz in der Rheinlandliga kaum noch zu nehmen – wer hätte dieses Abschneiden vor dieser Runde ernsthaft für möglich gehalten?
Dabei mussten die favorisierten Gäste im Wiedtal auf ihre angeschlagene Rückraum-Stütze Michael Schmitz verzichten, für den Youngster Max Wolf in die Bresche sprang. Und nachdem Kai Orth nach rund 20 Minuten umgeknickt war und fortan ebenfalls passen musste, war guter Rat für Hanjo Neeb unheimlich teuer. Doch der Übungsleiter schüttelte tatsächlich ein Ass aus dem Ärmel und schickte seinen Assistenten Tim Schmitt auf die Platte. „Für einen Fast-Kaltstart hat Tim das super hinbekommen“, lobte ihn sein Chef. „Er hat viel Ruhe ausgestrahlt und sich zudem als sehr treffsicher erwiesen.“
Neeb war verständlicherweise begeistert, wie seine Schützlinge die personellen Nackenschläge vor und während der Partie wegsteckten. „Das war eine Mordswillensleistung eines starken Kollektivs. Unsere Mannschaft hat einmal mehr eine fantastische Mentalität bewiesen. Da macht die Arbeit Riesenspaß“, schwärmte der Bad Marienberger.
Nur kurzzeitig geriet der Rangdritte etwas aus dem Tritt, als die Vereinigten aus Rheinbrohl und Bad Hönningen aus dem schnellen 0:3-Rückstand eine 5:4-Führung machten. „In dieser kurzen Phase haben sie Sand in unser Getriebe gestreut und sind vor allem über Philipp Stuntz zu leichten Toren gekommen“, analysierte Neeb.
Eine Auszeit mit entsprechender Neujustierung und einem Torwartwechsel – Alexander Klapthor kam für dem glücklosen Thorsten Schaust zwischen die Pfosten – sorgte dann aber wieder für mehr Stabilität in den Reihen des Favoriten, der über 9:6 einen 12:10-Pausenvorsprung herauswarf und diesen kurz nach Wiederanpfiff des alleine amtierenden Schiedsrichters auf 19:11 ausbaute. Mit dem erneut starken Maximilian Baldus und Spielertrainer Tim Schmitt im Abwehr-Innenblock ließ die HSG Bad Ems/Bannberscheid die Römerwaller abprallen und steuerte einem ungefährdeten Sieg in der Fremde entgegen. „Wir haben das souverän heruntergespielt“, freute sich Neeb über den guten Lauf, der über Ostern gerettet werden soll. Denn dann kommt mit den TV Bitburg der frisch gebackene Tabellenführer nach Bad Ems und soll wie bereits im Hinspiel die Stärke des Überraschungsteams zu spüren bekommen... Stefan Nink
HSG Römerwall - HSG Bad Ems/Bannberscheid 20:29 (10:12)
Römerwall: Weiß, Unkel - Konder (3), Rolser, D. Stuntz (1), Hönig, T. Binnes (4), R. Binnes, Fritzen (4/4), Liepold (1), P. Stuntz (4), Bönder (1), Walter (2).
Bad Ems/Bannberscheid: Klapthor, T. Schaust - Maximilian Baldus (9/2), J. Berges (4), Wolf (6), Hering (3), Oster (1), Schmitt (5), Orth (1), Boinski, A. Berges.
Schiedsrichter: Ernst Ebert (TuS Weibern).
Siebenmeter: 4/4 : 3/2 - Zeitstrafen: 1:2 - Zuschauer: 100.
Spielfilm: 0:3, 5:4, 6:9, 8:11, 10:12 - 10:16, 11:19, 14:22, 16:25, 18:26, 20:29.
Nächste Aufgabe für die HSG: am Samstag, 27. April, 19.30 Uhr, in Bad Ems gegen TV Bitburg.
RZ Rhein-Lahn-Kreis (West) Bad Ems vom Montag, 15. April 2019
Reserve verschleppt Tempo gut, lässt dann aber viel zu viele Hochkaräter aus
Verbandsliga: HSG Bad Ems/Bannberscheid II verliert 19:25 in Kastellaun
Kastellaun. Zum Abschluss der Runde in der Verbandsliga Ost musste die HSG Bad Ems/Bannberscheid II bei der HSG Kastellaun/Simmern II zwar eine 19:25 (10:12)-Niederlage quittieren, zog sich aber dennoch bei der starken zweiten Welle des Oberligisten achtbar aus der Affäre.
Mit äußerst knapper Besetzung – kurzfristig waren noch Max Wolf und Andreas Berges zur ersten Mannschaft beordert worden, Sebastian Herz fehlte verletzungsbedingt – nervten die Gäste die Hunsrücker, die unbedingt ihren zweiten Platz verteidigen wollten, mit lange vorgetragenen Angriffen. Die Verschleppung des Tempos erwies sich als probates taktisches Mittel.
„Wir haben lange Angriffe gespielt, aus denen Chancen resultierten, die wir zunächst konsequent abgeschlossen haben“, konnte Marcel Driesch, der den privat verhinderten Andreas Klute als Dirigent auf der Bank der Gäste vertrat, mit dem Verlauf der Anfangsphase sehr zufrieden sein. Sein Team lag mit 9:6 vorne und schien den Favoriten das Siegen schwer machen zu können.
Doch alsbald riss der Faden, die Kastellauner und Simmerner rissen das Heft des Handelns an sich und profitierten nicht unwesentlich von der um sich greifenden Abschlussschwäche des Tabellensiebten. „Wir sind nicht mehr in die Tiefe gekommen und haben zu viele Dinger liegen gelassen“, monierte Driesch. So gelang es den Einheimischen, aus besagtem 6:9-Rückstand eine 12:10-Pausenführung zu machen, die nach Wiederanpfiff schnell bis zum 20:11 ausgebaut werden konnte (45.). „Gerade in dieser Viertelstunde haben wir im Abschluss kaum etwas hinbekommen und die Kastellauner geradezu eingeladen, vorwiegend mit Tempogegenstößen und zweiter Welle zu vielen leichten Toren zu kommen.“
So war die Partie zwar früh entschieden, aber aufzugeben war auch an diesem Tag keine Option für den Gast. Angeführt von „Methusalem“ Udo Helbach, der sechs seiner insgesamt neun Tore im zweiten Durchgang warf, kämpfte die HSG Bad Ems/Bannberscheid II unverdrossen weiter und konnte das Resultat deutlich freundlicher gestalten. „Wahnsinn, wie der Udo mit seinen fast 50 Jahren noch spielt“, nötigte die Leistung des ältesten Gästespielers seinem Trainer wieder einmal höchsten Respekt ab.stn
Bad Ems/Bannberscheid II: Noll, Luca Liguori - Müller, Wohkittel, S. Berges (4/1), Hemmerich, Heinz (3), Driesch, Lars Liguori (3), Helbach (9/3), Wallroth.
Schiedsrichter: Michael Johann (SG Gösenroth/Laufersweiler).
Siebenmeter: 7/5 : 3/3. - Zeitstrafen: 2:2. - Zuschauer: 60.
Spielfilm: 3:5, 6:9, 9:9, 9:10, 12:10 - 14:10, 20:11, 23:12, 23:16, 25:19.
RZ Rhein-Lahn-Kreis (West) Bad Ems vom Montag, 15. April 2019
TVBE: Als Kollektiv zum Rheinlandtitel
Final-Four-Turnier: D-Mädchen aus der Kurstadt verteidigen den Titel – 17:11-Sieg im Finale
Von unserem Mitarbeiter René Weiss
Bad Ems. Die Statistik des Finales um die Handball-Rheinlandmeisterschaft der weiblichen D-Jugend drückte genau das aus, was Thomas Schmidt später als grundlegende Unterschiede zwischen dem von ihm trainierten TV Bad Ems und der HSG Wittlich ausmachte. Die Gäste aus der Eifel hatten mit Jessy Souza, der Schwester von Juniorennationalspielerin Jennifer Souza, die beste Schützin des Endspiels in ihren Reihen (sieben Tore), aber die Mädchen aus der Kurstadt kompensierten die individuelle Klasse des Gegners als starkes Kollektiv. „Dieser Sieg ist das Ergebnis einer wahnsinnigen Mannschaftsleistung, die das Team die ganze Saison über abgeliefert hat“, freute sich Trainer Schmidt über den verdienten 17:11 (9:6)-Erfolg und die damit verbundene Verteidigung des Rheinlandtitels.
Die DJK/MJC Trier, den der TVBE im Halbfinale mit 15:10 (9:4) bezwang, und die HSG Wittlich zählen im rheinländischen Mädchenhandball zu den Aushängeschildern, haben jeweils zwei D-Jugend-Teams im Spielbetrieb und auch von den Trainingsbedingungen her Vorteile, aber der Siegeswille, der Bad Ems auszeichnete, glich das alles aus. „Wir trainieren zum Teil in einem Hallendrittel, aber dafür sind alle so gut wie in jedem Training da. Der Zusammenhalt ist riesig“, charakterisierte Schmidt sein Team, dem es in seiner handballerischen Entwicklung zugute kommt, dass es in kompletter Besetzung die Saison auch in der nächsthöheren Altersklasse bestritt, damit die wenigen Spielerinnen des jüngeren C-Jugend-Jahrgangs überhaupt wettkampfmäßig Handball spielen konnten.
Von den gleichaltrigen Gegnern war den Ballwerferinnen von der Lahn niemand gewachsen. Die im Spielbereich Mosel/Eifel/Nahe/ Hunsrück ungeschlagene HSG Wittlich fand gegen die von Maja Schmidt organisierte Abwehr, hinter der mit Karina Seltenreich eine starke Torhüterin stand, sowie das bewegliche und variablere Angriffsspiel keine Mittel. Wie schon in der Vorschlussrunde verschaffte sich die Schmidt-Sieben in der Anfangsphase der auf zweimal 15 Minuten verkürzten Spielzeit einen Vorsprung, den sie nicht mehr abgab. Auch, als es kurz nach Bewegung der zweiten Hälfte noch einmal eng zu werden drohte (11:9), behielt die Heimmannschaft vor gut 200 Zuschauern kühlen Kopf und setzte das i-Tüpfelchen auf die Saison. Der Meister verlor von 16 Begegnungen keine einzige und scheint den nächsten Anforderungen in der C-Jugend gerüstet zu sein. „Wir gehen komplett hoch“, kündigt Schmidt an.
Für den TV Bad Ems spielten und trafen beim Final-Four: Karina Seltenreich - Linn Pohlmann (5), Maria Lang, Alina Schoter, Pauline Schmidt (8/1), Lea Besant (4), Lara Meffert (1), Annabelle-Marie Pfeffer (1), Maja Schmidt (8), Maja Günder (5), Stella Best.
RZ Rhein-Lahn-Kreis (West) Bad Ems vom Montag, 15. April 2019